Strohreicher Pferdemist.Strohreicher Pferdemist.
Strohreicher Pferdemist.

Gurkenerde muss locker, nährstoffreich und humusreich sein – unterschiedliche Mischungen sind möglich. Auf jeden Fall ist ein hoher Anteil von Stallmist (30 %) optimal und liefert der Mischung den Hauptanteil an Grundnährstoffen. Beim Gurkenanbau unter Glas/Folie sollten wir uns selber hohe Anforderungen an den Zustand des Bodens, an die Lufttemperatur (Luftfeuchte) und an die Wasserversorgung stellen. Wenn wir schon den Aufwand mit einem Gurkengewächshaus betreiben, dann sollte die Ernte auch üppig ausfallen. Ich erinnere nebenbei daran, dass Gurken super-gesund bezüglich der basischen Ernährung sind.

Substrat herstellen – Allgemeines

Das Erdsubstrat für den Gurkenanbau muss entsprechend aufbereitet werden. Das Ansetzten der Substrat-Miete (ähnlich dem Kompost) erfolgt drei bis sechs Monate vor der geplanten Verwendung. Zur guten Durchmischung wird die Erdmiete zweimal umgesetzt.
Eine grobe Struktur durch Strohanteile bzw. strohigen Mist und Rindenmulch (Kiefernrinde) dient einer guten Durchlüftung*. Notfalls tut es auch halbverrottete, lockere Komposterde. Die, bei der weiteren Zersetzung des Substrates freiwerdende Wärme, erzeugt zusätzlich gute Wachstumsbedingungen. Oft wird eine Substrathöhe im Gewächshaus von 15 Zentimeter empfohlen, doch die Profis unter den Hobbygärtnern bevorzugen eine Erdaufschüttung von 30 Zentimeter, in mancher Literatur sogar von 40 bis 50 Zentimeter. Die Ausgangsstoffe der Gurkenerde müssen frei von Krankheitskeimen und Schädlingen sein. Optimal wäre es, die Erde zu dämpfen.

Eine mögliche Rezeptur – Bestandteile für Gurken-Pflanzerde sind diese:

  • 20 % Torf-Ersatz (oder Torf), der gut gekalkt werden muss. Ein weiterer, möglicher Ersatz ist verrotteter Rindenmulch.
  • 30 % Stalldung (auch von Kaninchen möglich).
  • 40 % humusreiche Gartenerde bzw. gesiebte Komposterde.
  • 10 % zersetzter Rindenmulch oder Stroh-Kompost*, notfalls grob verrottete Komposterde oder strohreicher Stalldung (etwas abgelagert).

Zugabe von Kunstdünger (wer möchte): "Bei einem Gehalt bis zu 30 Prozent Stallmist sollten trotzdem pro Kubikmeter Substrat 1,75 Kilogramm Kalkammon-Salpeter (Stickstoffdünger), 1,1 Kilogramm Superphosphat (Phosphor) und ein Kilogramm Kamex (Korn-Kali) beigemischt werden. Auch bei nährstoffarmen Substratanteilen sollten diese Mineraldünger zugegeben werden". (Nach A. Lutz)

Zugabe von "Biodünger" Terrapreta und Effektiven Mikroorganismen

Wer sogenannte Terrapreta (Substrat aus zerhäckselter Holzkohle) beimischen will, der sollte sie unbedingt sechs Monate vor Verbrauch mit der Gurkenerde vermengen, weil das Holzkohlepulver erst mit Mikroorganismen besiedelt werden muss. Dann wirkt es als Nährstoffpuffer.
Ein weitere Zusatz sollten die sogenannten Effektiven Mikroorganismen sein. Das ist ein Ansatz von nützlichen Bodenpilzen, Bakterien und weiteren Mikroorganismen, die für den Boden wichtig sind und im Wurzelbereich mitunter sogar eine Art Symbiose mit den Kulturpflanzen eingehen. Auch aktivieren diese Kleinstlebewesen das bereits genannte Holzkohlepulver.
Diese Bodenorganismen schließen Nährstoffe für die Pflanzen auf und bilden durch ihr Absterben und ihren Stoffwechsel Humus und Pflanzennahrung. Für diese Prozesse benötigen sie in der Regel Sauerstoff, also einen gut durchlüfteten Boden, für den beim Gurkenanbau zu achten ist.
Mit dem hier beschriebenen Substrat wird hauptsächlich die Kultur im Gewächshaus betrieben, doch kann es auch für die Kultur der Beetgurken Verwendung finden. Dort sind die gleichen Prinzipien anzuwenden. [TJ.7.10] Zählpixel


Literatur, Quellen, Hinweise:
Buro/Meißner/Reinhold/Vanicek: Freude am Garten, Berlin 1978.
Armin Lutz: Frühbeet, Folienzelt und Gewächshaus, Berlin 1982.
(diese beiden Bücher aus der DDR sind im Inhalt hochwertig, da in dieser Zeit gerade der Selbstversorger-Anbau erforscht und gefördert wurde)
*Diese organischen Materialien, die den Boden locker halten sollen, müssen schon weit zersetzt sein, da sie bei ihrer Verrottung der Umgebung den Stickstoff entziehen!