SchneeheideSchneeheide blüht oft von Februar bis April.
Schneeheide blüht oft von Februar bis April.

Die bekannteste, winterblühende Steingartenpflanze ist vermutlich Erica carnea, die Schneeheide. Sie ist ein sich polsterförmig ausbreitender Strauch und wächst auf schwach sauren bis neutralen Böden. Im Abstand von 30 Zentimer gepflanzt, kann man mit ihr große Flächen bodendeckend begrünen. Für Heide- und Steingärten sowie für Gräber ist die Schneeheide bestens geeignet.
Aber: Um im Winter den Besucher eines Steingartens zu überraschen, braucht es nicht unbedingt sehr viele verschiedene Arten von Winterblühern – die zudem nicht mit einem Massenflor punkten, sondern den suchenden Betrachter lediglich ein wenig überraschen sollen. Für diese Zwecke stelle ich in diesem Beitrag fünf weitere Pflanzenbeispiele vor.

Noch zur Schneeheide: In den winterblühenden Pflanzenteppich, den wir mit ihr legen können, finden Blumenzwiebeln der verschiedensten Frühblüher beste Standortbedingungen. In den meisten Fällen sind zeitige Krokus oder auch die gelbblühenden Winterlinge Vorfrühlingsboten und Blumen der Winterzeit!

Saxifraga cortusifolia var. fortunei

Japanischer Oktober-Steinbrech. Aus prachtvollem, blanken, wie lackierten Laubwerk, das allein schon seine Pflanzung wert wäre, erheben sich im Oktober/November auf Wochen seltsam müde, wie aus Altweibersommerfäden gesponnene, fußhohe, weiße Blütenstände. Saxifraga cortusifolia var. fortunei ist eine mehrjährige Steingartenstaude für Schatten und Halbschatten, geeignet zum Schnitt kleiner Sträuße.

Helleborus niger

Die Christrose ist sehr bekannt. Die beste Sorte heißt 'Praecox', welche schon von Oktober an blühen kann. Christrosen sind kalkliebende Pflanzen (!!!), sie wachsen am besten im Schatten oder Halbschatten. Dort vertragen sie auch etwas Trockenheit. Die verschiedenen Sorten und Unterarten (z.B. Helleborus niger ssp. macranthus, Helleborus niger var. altifolius) blühen zum Teil bis April und lassen sich allesamt zum Schnitt für die Vase verwenden.

Rhododendron mucronulatum

Der Karnevals-Rhododendron ist ein sommergrüner, bis ein Meter hoher Stauch mit einer leuchtendgelben Herbstfärbung. In Japan wächst er in trockenen Kiefernwäldern und auf felsigen Standorten. Das Gehölz blüht purpurrosa und ist deshalb ein sehr schöner Winterblüher, der meist erst im Vorfrühling blüht. Er sollte allerdings nicht an zugigen Ecken stehen, denn dagegen ist er empfindlich. Dieses sehr schöne Steingartengehölz eignet sich gut als Rahmenpflanzung.

Galanthus elwesii

RiesenschneeglöckchenDas Riesen-Schneeglöckchen stammt aus Kleinasien und blüht gut zwei Wochen vor der heimischen Art. An einem sonnigen Platz kannst du es – Richtung Süden – vor einen Stein setzen, wodurch seine Blüte weiter verfrüht wird. Die Zwiebeln haben keine besonderen Ansprüche und teilen bzw. vermehren sich in den Folgejahren rasch.

Pieris japonica

Piris japonica Cubido Die Lavendelheide, auch Schattenglöckchen genannt, blüht im Frühling und ist ein kleiner, sehr interessanter, immergrüner Strauch, der erst im hohen Alter (70 Jahre) etwa fünf Meter breit und zwei Meter hoch wird. Doch durch Schnitt kann man ihn kleinhalten, sodass er sich als Steingartengehölz bestens eignet. Die Blüten erscheinen im März/April und haben ein ganz reines, strahlendes Weiß. Einige Sorten haben ein interessantes, rot austreibendes Laub. Es sind Moorbeetpflanzen und fügen sich gut in einen Steingarten ein. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen keinen Mineraldünger erhalten. Sie dürfen auch nicht in eine Rasenfläche gepflanzt werden. Schwere Böden toleriert das Schattenglöckchen nicht. Es wächst besser auf leichten Böden und sogar an sandigen, nährstoffarmen Standorten.

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