Ich habe drei grundsätzliche Vorschläge für die Bepflanzung von Rabatten im Haus- oder Vorgarten. Doch zuvor noch ein allgemeiner Tipp: wähle für die Rabatten Plätze, wo sie im Frühling besonders gut gesehen und bewundert werden können. So sind sie zum Beispiel dort ein Blickziel, wo du einen besonderen Ausblick aus dem Küchen- oder Wohnzimmerfenster hast oder im Eingangsbereich beim Kommen und Gehen häufig daran vorbeikommst.
Zudem sei nochmals daran erinnert, dass es hier um die Frühjahrspflanzung mit sogenannten einjährigen Beet- und Balkonblumen geht und nicht um mehrjährige Stauden. Über das Für und Wider beider Formen habe ich gesondert Informationen gegeben.
Vergissmeinnicht, Myosotis alpestris, auch Garten- oder Alpenvergissmeinnicht genannt, eignet sich wunderbar zur Mischung mit Stiefmütterchen, Bellis oder Goldlack. Sie sind besonders für halbschattige Lagen gut geeignet. Im Bild wurden sie mit Stiefmütterchen und Tulpen gerahmt.
Leuchtende Farben wählen
Nach den grauen Wintermonaten hungert es die Augen nach buntem Colour, und das sollten wir ihnen auch geben. Dabei bin ich prinzipiell der Auffassung, dass wir in den Blumenrabatten möglichst Farben mit Fernwirkung zum Einsatz bringen sollten. Das sind die leuchtenden Farbtöne wie Hellblau, Orange, Hellrosa, Rot, Gelb und Weiß. Dunkles Blau, Lila und auch ganz dunkles Rot werden dagegen nicht. Daraus resultiert, dass wir die pastellfarbenen Blüten besser in den hinteren Bereich des Garten platzieren und die reinen Farben nahe ans Haus.
Und gerade weil man für die in den Gärtnereien angebotenen Frühlingsblumen schon einiges an Geld berappen muss, soll doch ihre Wirkung effektiv sein.
Die Intensität der Blüten lässt sich durch die Kombination mit Komplementärfarben, also "sich ergänzenden Tönungen" noch steigern. Das im Frühling sind das zum Beispiel:
- Blau und Gelb
- Hellblau und Orange
- Lila und Gelb
- Rot und helles Grün
- Oder man wählt einen Dreiklang aus Weiß, Orange und Hell- bis Mittelblau.
Das reine Blau liefert im Frühling vor allem das Vergissmeinnicht, entsprechende Stiefmütterchen (aber keine dunklen Sorten wählen), der Schneestolz (Zwiebelpflanze) und helle Traubenhyazinthen.
Keine Experimente machen
Meine Empfehlung ist es, für die Frühlingsrabatten stets Blumenarten zu verwenden, die sich schon immer bewährt haben. Nachfolgend einige der wichtigsten Arten, wobei die Stiefmütterchen die absoluten Favoriten sind, denn ihr Flor wärt am längsten. Mit etwas Geschick lassen sich die Violen auch im Garten selber ziehen. Man spart damit ordentlich Geld, wenn größere Mengen gebraucht werden.
- Stiefmütterchen (Viola)
- Tulpen (Tulipa)
- Goldlack (Erysimum cheiri)
- Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris)
- Tausendschönchen (Bellis)
Damit sind auch schon die wichtigsten Beetblumen genannt. All diese Frühlingsblüher gibt es jeweils in vielen Sorten. Wer Tulpen verwenden möchte, sollte wissen, dass sie im Vergleich zu anderen Blumen relativ kurz blühen, ganz besonders, wenn es schon im April sehr warm ist.Von ihnen gibt es leuchtend blaue Sorten, die besonders im Halbschatten sehr schön zur Geltung kommen.
Die Kaiserkronen (Fritillaria imperialis) ist ein echter Hingucker und besonders für Vorgärten geeignet, da die Gewächse eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen können und damit punkten. Auch sie werden im Herbst als Zwiebel gesteckt und entfalten sich im Frühling. Da es ausdauernde Pflanzen sind, kann man sie später (wie alle anderen Blumenzwiebeln auch) an einen anderen Platz im Garten umsetzen, wo sie dauerhaft verbleiben können, natürlich auch in Staudenbeete.
Schon im Herbst pflanzen?
Man ist es gewohnt, in Töpfen oder auf Rabatten im Herbst eine winterliche Bepflanzung zu wählen, typischerweise mit Heide. Die Alternative dazu ist, schon im Herbst (Anfang Oktober) die Beete fertig anzulegen. Hierfür eignen sich Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht (vor allem selbst gezogene) und besonders die Tulpen. Da die Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht immergrün sind und besonders die Stiefmütterchen an warmen Wintertagen auch die eine oder andere Blüte vor der Zeit erscheinen lassen, sind derartige Beete oder Schalen durchaus auch im Winter ansehnlich.
Ohnehin ist es ratsam, Tulpenzwiebeln schon im Herbst zu stecken und so bietet es sich geradezu an, im Oktober gleich alles fertig zu pflanzen. Vor allem wurzeln so die Blumen und gesteckten Zwiebeln bis zum Frühjahrsaustrieb gut an und wir benötigen im April und Mai auf den Beeten kaum eine Wässerung. Allgemein sind solche Pflanzungen gegen Trockenperioden robuster, als im Frühling angelegte und machen damit weniger Arbeit als Letztere.
Narzissen, Tulpen und Hyazinthen
Narzissen, Tulpen und Hyazinthen blühen meist sehr zeitig und sind ebenso schnell verblüht. Möchten wir sie aber trotzdem in unseren Rabatten haben, so hatten die Alten früher dafür einen Trick. Werden kurzzeitig blühende Zwiebelpflanzen zwischen Goldlack (Erysimum cheiri) gepflanzt, dann fallen die absterbenden Laubblätter der Tulpen optisch nicht weiter ins Gewicht, weil sie rasch von der duftenden Rabattenblume überwuchert werden.
Wegen der kurzen Blütezeit sind die die drei genannten und sehr beliebten Zwiebelpflanzen dafür prädestiniert, dass wir sie für sich pflanzen. Auf dem Foto wurde das auf einer Blumenschau so gemacht. Daheim investieren wir natürlich nur selten so viel Pflanzenmaterial, obwohl man das durchaus machen könnte, wenn wir zum Beispiel einem Familienmitglied, das im Frühling zur Tulpen- und Nazissenblüte Geburtstag hat, damit eine Freude machen wollen. Dann schenken wir statt irgendwelchen Schnickschnack halt ein bepflanztes Blumenbeet in Vollblüte.
Kurzzeitig blühende Zwiebelgewächse, wie Narzissen, Tulpen und Hyazinthen können wir vorzugsweise auch für Pflanzschalen, Töpfe oder Pflanzkübel verwenden. Sind sie abgeblüht, stellen wir die Blumengefäße bei Seite und lassen dort die Laubblätter noch durchwachsen. Wenn wir wollen, dann setzen wir später die Zwiebeln irgendwo in den Garten aus. Es lohnt aber kaum die Blumenzwiebeln im nächsten Jahr für dekorative Zwecke und Blumenrabatten wieder zu verwenden. Dafür sind sie zu hoch gezüchtet.
Für wirklich üppige und sehenswerte Rabatten müssen wir die Zwiebeln jährlich nachkaufen. Haben wir dafür kein Geld, ist es besser das Blumenbeet kleiner zu halten, dafür aber üppiger zu gestalten. Haben wir nur ganz wenig Mittel, so ist die bepflanzte Schale mein Tipp. In die Schale hinein wählen wir die auffälligsten und teuersten Frühlings-Zwiebel-Pflanzen und platzieren dann den Topf in voller Pracht als Hingucker an einen gut ausgewählten Ort.
Einen allerletzten Tipp möchte ich noch geben, vor allem, wenn wir über Tulpen und Narzissen reden. Mit diesen Ziergewächsen haben wir auch die Möglichkeit Frühlings-Blumenwiesen anzulegen. Dort, wo wir trockenen Wiesen-Rasen haben, wählen wir Tulpen und wo der Boden etwas feuchter ist und vielleicht auch leicht saure Bodenverhältnisse herrschen, wählen wir Nazissen. Mit ihnen legen wir außergewöhnlich blühende Wiesen im Garten an, die bei Platzmangel auch das Blumenbeet ersetzen können.
Literatur & Quellen:
- *Christian Grunert, Gartenblumen von A-Z, Radebeul 1972
- eigene Erfahrungen