Hecke oder Zaun und welche Alternativen?

Ligusterhecke

Wer mich kennt, der meint, dass ich kein Freund von Hecken bin. Doch das ist so nicht ganz korrekt. Ich habe in meinem Gärtnerdasein tatsächlich schon viele dieser Pflanzungen gerodet. Der Grund war aber meist der, dass sie ohne Sinn und Ziel gepflanzt waren und entweder hatte man zu wüchsige Pflanzen verwendet oder den späteren Arbeitsumfang des Schnittes und der Pflege unterschätzt.

Trotzdem sind Hecken eine grüne Alternative zum Zaun oder anderen Einfriedungen von Grundstücken. Mit ihnen kann man den Garten gliedern und gestalten, man verwendet sie als Sichtschutz oder auch als Windschutz nah an der Terrasse. Der Vorteil, gegenüber den Zaunanlagen liegt bei den geringeren Anschaffungskosten. Spätere Reparaturen sind vergleichsweise nicht nötig.

Nachteilig ist, die jährliche Pflege der Pflanzung und nicht immer ist das Schneiden von dem Nachbargrundstück aus möglich. Wenn man dieses nicht betreten kann oder darf, ist der klassische Zaun (oder Sichtschutzelemente) dessen Felder man (für Pflegearbeiten, Anstrich und Reparatur) heraushängen kann, unschlagbar zweckmäßiger.

An dieser Stelle sind die auch die Rollzäune aus Spaltholz zu erwähnen, welche besonders haltbar und preiswert zu montieren sind. Wenden wir uns aber der Alternativ zum Zaun zu:

StaketenzaunAuch der einfache Staketenzaun hat seine Vorteile.

Sie machen Arbeit 

Hecke oder Zaun? Ein Argument zur Entscheidungshilfe ist der Unterhaltungsaufwand. Pflanzen machen generell Arbeit und Hecken um so mehr. Doch sie sind beherrschbar. Man muss nur von vornherein wissen, dass die Gehölze ein- bis zweimal im Jahr geschnitten werden müssen und dies gegebenenfalls vom Nachbargrundstück aus geschehen muss. Die Zeit für Schnitt und Pflege muss man sich nehmen. Gängige Gehölze wie Hainbuche, Thuja oder Liguster hat man ganz gut im Griff, wenn man sie maximal 1,40 m hoch wachsen lässt. Dann kann man die Schnittarbeiten noch ganz gut ohne Leiter bewerkstelligen. Wer schnell eine geschlossene grüne Wand bekommen will und zu schnellwüchsigen Pflanzenarten (Scheinzypressen, wüchsige Kirschlorbeersorten) greift, dem kann es allerdings passieren, dass ihm die Bepflanzung buchstäblich über den Kopf wächst. Denn außer der Eibe, die in der Jugend schnell und später langsamer wächst, wachsen schnellwüchsige Gehölze dauerhaft kräftig und müssen dementsprechend häufig geschnitten werden.

Tipps zum effektiven Schnitt

Mein Tipp: Verwende bewährte Gehölzarten (Hainbuche, Rotbuche, Liguster, Thuja), lass die Gehölze nicht höher als 1,20 (max. 1,40 m) wachsen und mach den ersten Schnitt gleich im Mai, wenn die ausgeschlagenen Triebe noch nicht verholzt sind. Ein zeitiger Schnitt bremst die Gehölze auch ein wenig im weiteren Wachstum. Man schneidet dann noch ein zweites Mal im Juli/August. Dann hat man gar nicht mehr so viele starke Triebe, als wenn man den ersten Schnitt Anfang Juli macht. Für diese leichten Schnittarbeiten benötigst du auch keine elektrische Heckenschere. Eine nicht zu große Handschere in guter Qualität ist nach meinen Erfahrungen für den Hausgebrauch völlig ausreichend. Ich schneide nur mit der Hand und hab deshalb auch noch alle Finger an den Händen dran. Außerdem ist diese Arbeit ohne Motorengerassel sehr entspannend, besonders auch für die Nachbarn.

HeckenDiese Art der Einfriedung fügt sich besser an die Geländestruktur an.

Übrigens: Es kommt immer mal wieder die Frage auf, ob es einen Zeitraum gibt, in dem Gehölzpflanzungen nicht geschnitten werden dürfen. Das ist nicht der Fall, es sei denn, in deiner Kommune wurde die Baumsatzung unglücklich formuliert. Darüber solltest du dich allerdings informieren.

Hecke oder Zaun? Beides?

Am Ende sei der Hinweis gegeben, dass wir uns bei der Art der Grundstückseinfriedung entweder für den Zaun oder für die Hecke entscheiden sollten. Beides zusammen ist immer schwierig und genau genommen auch widersinnig.

Hecke und ZaunWir sollten uns für eine Art der Einfriedung entscheiden!

Zum letzten Bild (welches ich aus einer alten Fotokiste herausgekramt habe) ist noch zu bemerken, dass in diesem Falle Scheinzypressen gepflanzt wurden. Diese Gehölze, welche oft mit den Lebensbäumen (Thuja) verwechselt werden, sind bei uns nicht 100 % frostfest. Im Foto bemerken wir, dass im unteren Teil, wo in Bodennähe die Winterkälte am härtesten ist, die Bepflanzung braun geworden ist (Frostschäden vom Winter 2002/03). Der letzte Tipp ist der, den ich schon oft gegeben habe: Wähle für deine Projekte keine Exoten, sondern besser einfache und robuste Gehölze.