Bei der Frage, welche Hecke man am besten wählen sollte, rate ich Dir, auf bewährte Gehölze wie wie Thuja, Hainbuche, Rotbuche oder Liguster zurückzugreifen. Um ein geeignetes Gehölz zu finden, sollte man sich jedoch zuerst darüber im Klaren sein, welchen Zweck die Heckenpflanzung erfüllen sollte. Ist sie zum Beispiel für die Grundstückseinfriedung gedacht und eine Art grüner Zaun, der einige Meter lang wird, so sollte man pflegeleichte, nicht zu kräftig wachsende Gehölze verwenden. Braucht man eine Einfriedung für einen Spielplatz, sollten die verwendeten Heckenpflanzen nicht giftig sein.
Auch sollte die Stärke solch einer Hecke nicht zu gewaltig sein, denn eine zu große Breite ist ebenso hinderlich beim Schnitt, wie eine Schnitthöhe über 1,40 m. Kurz gesagt: Eine 1,30 m hohe und 50 cm tiefe Hecke lässt sich sehr leicht schneiden, weil man so ohne Leiter auskommt. Entsprechend suche man sich die Gehölze aus:
Verwendet man Thuja, Hainbuche, Rotbuche, Liguster, Eibe, also Gehölze, die über hunderte von Jahren erprobt sind, hat man immer die Gewähr, dass die Hecke ordentlich ausschaut. Manchmal lassen schlechte Lichtverhältnisse, Wurzeldruck nahestehender Großgehölze oder das städtische Mikroklima Heckenpflanzen sehr leiden. Da ist beispielsweise die Eibe die robusteste Pflanze. Außerdem wachsen Eiben auch im Totalschatten.
Gestalterisch ist zu solch einer grünen Einfriedung zu sagen: Hecke sollten eine Fläche umschließen (vorteilhafte Raumwirkung) und nicht nur ein "zusammenhangloser Streifen" sein. Denke darüber nach.
Sichtschutzhecken
Soll die Hecke die Funktion des Sichtschutzes erfüllen, dann ist die Herangehensweise anders als bei einer bloßen Einfriedung. Es ist nämlich nicht immer sinnvoll, wegen der Sichtschutzwirkung die Gehölzwand einfach höher zu ziehen. In den meisten Fällen ist es praktischer, vor einer niedrigen Hecke (1,60 m hoch) eine lockere Sichtschutzpflanzung aus Ziergehölzen, Stauden oder Gräsern (Bambus) anzulegen, wegen der schon erwähnten leichteren Pflege. Man muss ja immer bedenken, dass die Hecke auch auf der Rückseite geschnitten werden muss. Und da ist dann vielleicht sogar ein herkömmlicher Zaun mit einer dahinter liegenden Sichtschutzpflanzung viel praktischer als eine meterhohe Heckenwand.
Eine Alternative zur hohen Sichtschutzpflanzungen ist vielleicht auch ein mit Efeu begrünter Metallgitterzaun. Da fallen beinahe gar keine Schnittarbeiten an und die Bepflanzung ist immergrün.
Wildobsthecken
Mancher hat ein großes Grundstück auf dem Lande und will mit der Einfriedung das Grundstück abgrenzen und Tiere vom Grundstück fernhalten. Doch hat die Pflanzung in ländlicher Umgebung zusätzlich die Funktion, den Garten fließend mit der Landschaft zu verbinden. Traditionell verwendet man hier heimische Gehölze, also Weißdornhecken oder mehr frei wachsende Hecken aus Strauchrosen, Schlehen und Weißdorn. Wem solch eine Wildobsthecke zu unsicher gegen Eindringlinge ist, der kann in ihr einen Metallgitterzaun einziehen, und zwar so, dass er nicht zu sehen ist.
Heckengärten - gestalterische Tipps
Geschnittenen Hecken habe den Vorteil, dass sie weniger Platz verbrauchen als frei wachsende Ziergehölze. In der Nähe des Hauses sehen sie auch nie spießig aus. Nahe am Haus sollte man sowieso den Garten mehr architektonisch gestalten. Und je mehr man sich vom Haus und von der Terrasse entfernt, um so mehr darf der Garten natürlichere Züge bekommen. Eine klar geschnittene Hecke kann sehr gut als Grenze zwischen einem architektonisch gestalteten Gartenbereich und einem Naturgarten dienen.
Freiwachsend und blühend
Zum Naturgarten passen mehr die freien Formen wie z.B. die sogenannten freiwachsenden Hecken. Meist sind das schöne Blütenhecken. Für solche Pflanzungen eignen sich die verschiedenen Spiraea-Arten besonders gut, aber auch Ranunkelstrauch [Kerria japonica], Rotholziger Hartriegel (Cornus alba Sibirica), Forsythie, Zierquitte und Strauchrosen. Doch auch solch eine "wilde Hecke" muss von Zeit zu Zeit im Umfang eingedämmt werden. Das macht am Ende nach Stunden gerechnet ebenso viel Arbeit wie eine Formhecke. Es gibt allerhand zu schneiden, und oft sind es dann sperrige, verholzte Triebe, durch die man sich kämpfen muss. Der einzige Vorteil ist der, dass man die Schnittarbeiten auf den Winter verlegen kann.
Prinzipiell sind auch Rhododendronpflanzungen schöne freiwachsende, immergrüne Hecken. Die Pontische Azalee (Rhododendron luteum, gelbe Blüte) und die Sommergrüne Strauchazalee (Rhododendron molle, orange Blüten) komplettieren die Rhododenronpflanzungen. Hier passt Kirschlorbeer gut dazwischen. Man verwende blühende Kirschlorbeersorten, denn diese duften im Mai angenehm nach Bienenhonig und geben dem Rhododendron von ihren Duft ab, denn Rhododendronblüten duften überhaupt nicht.
Die schönsten Blütenhecken sind wie gesagt die frei wachsenden Hecken. So fragt man sich oft, wozu man überhaupt noch geschnittene Hecken braucht, wenn doch die blühenden viel schöner und pflegeleichter sind – eben weil sie ohne Schnitt wachsen. Doch das Pro für die geschnittene Variante ist der wirklich viel geringere Platzanspruch, denn bei einer ausladenden Spiraea ist schnell mal ein Pflanzstreifen von 4 m weg.