Solidago-Hybriden ist der Sammelname für zahlreiche Sorten aus verschieden Goldrutenarten welche seit den 1950er Jahren recht zahlreich gezüchtet wurden. Die Gattung Solidago umfasst etwa 130 Species, von denen die meisten in Nordamerika vorkommen. Fünf von diesen Arten wurden früher als Zierpflanzen verwendet – heute nimmt man eigentlich nur noch Sorten. Eine Besonderheit ist ein Hybride aus Goldrute und Aster, die Goldruten-Aster (Solidaster luteus). Die Goldruten sind sommerblühende Zierstauden, welche bestes Material für Blumensträuße liefern.
Als Schnittblume im eigenen Garten ist die Stauden sehr gut geeignet, denn ihre Blütenstände lassen sich leicht und bequem schneiden und sie halten sich mehrere Tage in der Vase. Da die Pflanzen keine Langblüher sind, lohnt es für den Blumenschnitt verschiedene Sorten zu pflanzen, welche zu verschiedenen Zeiten blühen.
Botanik
Die botanische Bezeichnung der Gattung leitet sich von dem lateinischen Wort solidare ab, welches sie viel wie befestigen heißt.
Es gibt aber auch eine zweite Wortbedeutung, da in "solidago" quasi zwei Worte miteinander vermengt sind: solidus agere = gesund machen, was die Gewächse als Heilpflanzen auszeichnet. Tatsächlich sind sie es auch, und zwar in der traditionellen Heilkunde (Mittel gegen Nieren- und Blasenleiden) und in der modernen Medizin (Mittel gegen Nierenschrumpfung). Wirksam ist vor allem der Gehalt an Saponin, der besonders bei Solidago virgaurea hoch ist. Die Gattung Solidago ist botanisch eng mit den Gartenastern verwand und tatsächlich gehört die Goldrute zur Unterart der Astereae, welche ein Tribus (Unter-Unter-Familie) der Unterfamilie Asteroideae ist, innerhalb der Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Die Goldruten sind ausdauernde Kräuter mit langen, festen Stängeln und länglich-lanzettlichen Blättern. Letztere befinden sich wechselständig an den Stängeln und sind mitunter gesägt. Die gelben Blüten stehen an endständigen Rispen und sind klein, aber in großer Zahl vorhanden. Die alten Zier-Arten sind Solidago cutleri aus Nordamerika und Solidago virgaurea aus Europa (unten beschrieben). S. cutleri ist eine nur 20 bis 25 cm hohe Art und blüht vom Spätsommer bis Herbst. Die Auslese 'Robusta' wurde in den Staudengärtnereien viel gehandelt. Solidago rugosa ist die amerikanische Raue Goldrute. Von ihr gibt es die Sorten
- 'Fireworks'
- 'Lady in Black'
- 'Prince'
- 'Spakler'
Es sind mannshohe Goldruten, welche kaum wuchern. Sie wachsen luftiger, als die anderen Zierarten und eignen sich für Natur- und Präriegärten.
Standortansprüche – Pflege – Vermehrung
Die Stauden blühen in voller Sonne, aber auch im Halbschatten. Die Wildformen (Solidago virgaurea) gedeihen auf jedem Boden, auf Ödland und sogar an Bachrändern. Die Hybridsorten wachsen zwar auch auf den verschiedensten Plätzen, doch ihr volle Schönheit entfalten sie erst auf guten Böden und mit extra bei Trockenheit. Eine Düngung der Goldruten ist nicht nötig. Vermehrt werden die Stauden durch Teilung der Wurzelstöcke im Frühjahr oder im Spätsommer. Dazu stechen wir mit dem Spaten ein Stück vom Wurzelstock ab, welcher recht kompakt und fest ist. Das abgetrennten Stück wird sofort wieder eingepflanzt, angegossen und eventuell vorhandene Stängel völlig zurückgeschnitten. Man pflanzt die Goldrute in die Nähe von Astern, Sonnenbraut, Phlox oder Sonnenhut, aber nicht unmittelbar mit ihnen zusammen. Die etwas derben Goldruten nimmt man besser für Gehölzränder, wo ohnehin kaum andere Blütenstauden gut gedeihen und geben damit einen guten Übergang von Gehölzgruppen zum Staudengarten. Auch in Waldgärten sind Goldruten passend und besonders in der Nähe von Fichten kaum zu ersetzen, weil die Plätze dort oft sehr trocken sind. In Steingärten sollten nur die niedrigen Sorten Verwendung finden (z.B. Strahelnkrone'), und auch hier sind sie an trockensten Standorten oft unersetzlich.
Solidago virgaurea – die Gewöhnliche Goldrute – eher ein Unkraut
Solidago virgaurea ist in Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. Von ihr gibt es die Sorte 'Praecox'. Sie wird 60 cm hoch und blüht von Mitte Juni an. Diese Art und mit ihr auch die Sorte 'Praecox' ist neben der Zierwirkung aber auch ein lästiges Unkraut. Die Wildpflanzen vermehren sich sehr rasch durch Samen, welcher sich schnell nach dem Verblühen mit kleinen Schirmchen bildet und dann durch Windböhen reichlich Verbreitung findet. Sinnvoll ist es, die Blütenstände vor dem Aussamen zu entfernen und nicht auf dem Kompost zu entsorgen, denn die Blüten reifen auch im abgeschnitten Zustand aus und die Samen werden dann im Folgejahr durch die Komposterde überall im Garten verteilt.
Die Edel-Sorten
Es gibt etliche schöne Hybrid-Sorten, von denen wohl bereits der Staudenzüchter Karl Foerster und der Engländer Walkden in der Mitte der 1900er Jahre eine Vielzahl gezüchtet hatten.
Wie oben, bei der gewöhnlichen Goldrute beschrieben, können aber auch diese Zierstauden aussamen und sich wild im Garten verbreiten. Deswegen sollten auch hier vorsichtshalber die Blütenstände sofort nach dem Verblühen entfernt und in der Mülltonne entsorgt werden.
- 'Federbusch'– 70 cm hoch werdend; elegant wirkende Rispen; Blüte Juli/August
- 'Golden Gate' – 90 cm; fedrige Rispen; hellgrünes Laub
- 'Golden Mosa' – 80 cm; hohe Blütenstände an Mimosen erinnern, hellgrüne Belaubung; Juli/August blühend
- 'Golden Showe' – 80 cm hoch; schöner Wuchs; wie 'Golden Mosa', doch früher blühend; nach K. Foerster die beste Sorte
- 'Goldfichte' – mannshohe kräftige Büsche, goldgelbe Blütenfarbe; Flor August/September
- 'Goldkind' bis 50 cm; Blüten im Juli, August, September; verwendung als Bodendecker
- 'Goldstrahl' – 70 cm Höhe; Blüten wie Fontänen überhängend; Flor Juli/August
- 'Spätgold' – 70 cm; breite Blütenrispen, welche im September blüht
- 'Strahlenkrone' – 60 cm hoch; überhaupt nicht wuchernd, strahlige Rispen; sehr schöne Sorte!
Solidaster luteus Goldruten-Aster
Diese Form entstand aus der Kreuzung von Solidago und Aster ptarmicoides, der Hochland-Aster. Die Goldruten-Aster wird etwa 60 – 70 cm hoch, hat schmale linealische Blätter und bildet zahlreiche hellgelbe Blüten aus, welche an die der Husarenknöpfchen erinnern. Es werden reich verzweigte breite Büsche mit Blüten von Juni bis September. Die Stängel sollten angebunden werden, weil sie sich allein nicht halten. Die Pflanzen wollen in voller Sonne stehen und vertragen auch Trockenheit recht gut. Es sind hervorragende Schnittstauden für Sommerblumensträuße.