Pergola Säulen aus Naturschiefer und Balken aus Robinienholz
Säulen aus Naturschiefer und Balken aus Robinienholz

Die Pergola ist ein altbekanntes Gestaltungselement in der Gartengestaltung. In der Regel wird sie so definiert, dass sie ein Rankgitter auf markanten Säulen ist, welches einen Wegabschnitt begleitet, oder einen Platz oder eine Terrasse abschließt. Die Pergola dient der Raumbildung in Gärten oder Parkanlagen und ist vom Kosten-Aufwand her eine günstige Kleinarchitektur. Das Rankgerüst stammt zwar aus den mediterranen Gärten Italiens (siehe unten) doch heute ist sie all den anderen Stilrichtungen angepasst, und aus den verschiedensten Materialien gefertigt, Teil modere Gartenarchitektur.

Herkunft

Ursprünglich ist die Pergola ein auf steinernen Säulen ruhender Laubengang und stammt aus den Villen, Gärten und Höfen Italiens. Von dort wurde das Gestaltungselement nördlich der Alpen übernommen und spätestens mit dem Zeitgeist des Historismus (im 19. Jahrhundert) vielfältig in Verbindung mit Villen und öffentlichen Gebäuden angewendet.

Pergola an VillaUm 1910: Pergola als verbindendes Element zwischen Villa und Gartenpavillon.

Auch zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde die Pergola ein beliebtes Motiv und zwar in den architektonisch geprägten Hausgärten, wohl zuerst in der Schweiz (Wohngartenstil, Tiscali-Stil) und später dann auch in Deutschland und Österreich. Neben den Hausgärten finden wir in den 1930er Jahren Pergolen typisch im öffentlichen Grün und im Zugammenhang mit neu geschaffenen Wohnvierteln. Wer sich Gartenbilder aus den 50er, 60er und 70er Jahren anschaut, wird diese Bauten dort immer noch unverändert vorfinden, bis sie in den 80er und 90er Jahren etwas aus der Mode kamen. Mit der Jahrtausendwende wendet sich dann auch dieses Blatt wieder und die alten gemauerten Laubengänge, die früher eher etwas düster wirkten, erstanden neu wie eingangs schon erwähnt.

Funktion, Wesen und Gestaltungseffekte der Pergola

Die Pergola ist ein architektonisch gestalteter Laubengang und hat zunächst die Funktion Wege oder Plätze zu beschatten. Sie ersetzen gepflanzte Laubengänge oder Schattenbäume. Gleichzeitig entstehen mit der Erfüllung dieser Aufgabe Gartenbereiche, welche eine stark räumliches und intimes Flair aufweisen. Ein weiterer Effekt ist der, dass man mit den Bauten architektonische Gestaltungselemente in die Gartenanlage bringt, welche sonst vielleicht ohne besondere Kontrapunkte und Kontraste langweilig wirken könnte.

Pergola Gestaltung Laubengang Plastik als optischer EndpunktDer Laubengang führt zu einem Ziel und zwar zu einer Gartenplastik und zu einem Aussichtsplatz.

Allerdings sollte die Pergola nicht selber das Ziel und der Gestaltungsschwerpunkt im Garten sein, sondern tatsächlich nur den Weg dahin begleiten. Fehlt also die gewisse optische Steigerung, so wird die Pergola optisch ein unnützes Ding und gähnend langweilig in der Anlage herumstehen. Wir erinnern uns: Im 19. Jahrhundert war sie das Anhängsel einer Villa oder die Ergänzung einer Toranlage oder eines Gartenhauses. Als Begleitarchitektur steigerte sie die Architekturen. Für sich allein gestellt ist sie ein aber unvollendetes Stückwerk.

Pergola einzeln stehendAllein auf weiter Flur.

Das vorangegangene Bild mag es zeigen, dass dieses Gitterwerk zwar irgedwie etwas her macht, doch so recht gemütlich ist dieser Ort dann doch nicht. Ein Pavillon würde hier besser zur Geltung kommen. Auf jeden Fall braucht so eine Konstruktion etwas, woran sie sich optisch anlehnen kann und wenn es nicht eine Architektur ist, dann kann es auch eine Bepflanzung sein, so wie es unten das Foto aus dem Bambus-Gärtchen zeigt.

Pergola günstig als Sichtschutz verwenden

Heute kann dieser auf Säulen gestellte Laubengang besonders in kleinen Reihenhausgärten bedeutende Dienste leisten. In Eigenheimvierteln mit enger Bebauung und explizit in Reihenhaussiedlungen, ist die Pergola Gold wert. Denn dort braucht es unbedingt effektiven Sichtschutz. In kleinen Gärten braucht es Sichtschutz nicht nur von der Seite her, sondern fast immer auch von oben, wenn die Nachbarhäuser mehrstöckig sind und eng am eigenen Grundstück anliegen.

Pergola als Sichtschutz Die Pergola und die Holzwände bieten maximalen Sichtschutz und muss dabei nicht unbedingt bepflanzt werden.

Es ist meine Erfahrung und natürliche auch die aller Hausbesitzer unter diesen Umständen, dass ein Hausgarten absolut ungern genutzt wird, wenn man sich dort beobachtetet fühlt. Das hat nichts damit zu tun, dass man den Nachbarn nicht mag. Es liegt ganz einfach im Wesen und in den Ur-Instinkten des Menschen, dass er an solchen Plätzen Gefahr verspürt. Viele Reihenhausgärten sind aus diesem Grunde kaum genutzt, obwohl es wenig an Aufwand bedarf diese misslichen Umstände zu ändern.

Pergola aus BambusInteressante Konstruktion aus Naturstein und Bambusrohr. Seitlicher Sichtschutz durch Bambus. Das Riesengras engt Gärten optisch nicht ein.

Wie bereits zu ahnen, bietet der Bau einer Pergola ist eine günstige, effektive und optisch ansprechnde Möglichkeit Sichtschutz zu schaffen. Dabei muss die Konstruktion nicht unbedingt mit Pflanzen berankt werden, was den Pflegeaufwand deutlich erschwert. Legt man die Hölzer etwas dichter, wird der Blickschutz wirksamer. Trotzdem bleibt die Terrasse (Bildbeispiel oben) zum Himmel hin transparent. Ja nachdem, in welche Richtung die brettartigen Kanthölzer angebracht werden, wird man in Falle einer Ost-West ausrichtung das Sonnenlicht am Abend und Morgen fast vollständig duchlassen, doch in den Mittagesstunden abschirmen.

Um den Sichtschutz noch wirksamer zu machen ist es auch möglich in die Blickabschirmung ein Gartenhaus, eine Laube oder einen Pavillon mit einzubeziehen und diese so zu platzieren, dass diese Architekturen zusammen mit der Pergola den maximalen Schutz für dein Refugium bieten.