Pizza- bzw. Brotbackofen im Garten – wo platzieren?

Brotbackofen im Garten

Im Supermarkt gekauftes Brot oder eine Fertigpizza kann sich mit keinem selbstgebackenen Produkt messen. Der Genuss von Hausgebackenem ist schlichtweg unvergleichlich. In einem normalen, haushaltsüblichen Backofen lassen sich die schmackhaften Gebäcke zwar durchaus auch produzieren, doch mit einem holzbefeuerten Spezialofen werden sowohl Pizza als auch Brot nicht nur aufgrund der höheren Temperaturen noch schmackhafter. Grund für die Anschaffung ist aber oft auch der Wunsch nach einer gewissen Romantik und Autarkie, und das ist völlig in Ordnung. Allerdings gibt es auch ein Problem: Viele, die sich solch einen Ofen angeschafft haben, nutzen ihn nur in der Anfangszeit regelmäßig und häufig. Irgendwann ist es dann aber nur noch eine ungenutzte Kleinarchitektur im Garten. Der Grund hierfür liegt meist in der ungünstigen Platzierung. Deswegen mein Tipp, einige pragmatische Hinweise im Vorfeld zu beachten.

Fazit: Der Brotbackofen für den Garten ist eine sinnvolle Anschaffung, wenn man Aufstellung und Benutzung so zweckmäßig einrichtet, dass er schnell und ohne viel Vorarbeit in Betrieb gesetzt werden kann. Es geht mir also weniger um die technischen Aspekte, weil sich diese Infoseiten mehr mit den Themen der Gartengestaltung beschäftigen. Doch da auch Einrichtungen wie Gartenlaube, Gartensauna und Sommerküche dazugehören, sind solche Öfen an dieser Stelle unbedingt erwähnenswert. Außerden wollen sicher die meisten von uns Schönheit mit Nützlichem verbunden sehen. In diesem Sinne ist der Backofen im Grünen ein ideales Gestaltungsmotiv.

Zweckmäßiger Aufbau garantiert die bequeme Nutzung

Der Brotbackofen sollte an einem geeigneten Platz stehen, der vom Haus aus schnell zu erreichen ist und überhaupt auch immer dann im Blickfeld stehen, wenn wir den Garten oder Nebengelasse aufsuchen. Der Weg sollte kurz sein, sodass wir uns auch bei Regenwetter nicht zu lange draußen aufhalten müssen. Ähnliches gilt für den Winter. Beispielsweise darf das Schneeräumen auf dem Weg zum und vor dem Ofen nicht behindert werden. Der Zugangweg sollte keine starken Steigungen aufweisen (Eisglätte) und an gefährlichen Passagen mit einem Geländer versehen sein. Günstige Positionierungen sind beispielsweise nahe an der Terrasse, oder wo gegebenenfalls die Küche einen direkten Zugang zum Garten hat.

Kann der Pizzaofen nicht unmittelbar am Haus stehen, so sollte er aus gestalterischen Gründen am Endpunkt oder dominant am Rande eines kurzen Weges platziert werden, so dass er im Garten als eine Art Kontrapunkt die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auch kann er an einer größeren leeren Fläche liegen und dort mit seiner Präsenz "die leere Fläche in sich aufsaugen". Anders ausgedrückt, er füllt einen leeren Platz optisch aus.

Wir sollten aber auch tunlichst darauf achten, dass der Backofen, wenn er in Betrieb genommen ist, nicht die Nachbarn mit Rauch belästigt. "Belästigungen" ganz anderer Art sind natürlich auch die angenehmen Düfte von frischem Brot, Pizzateig und Kuchen. Das kann heimlichen Neid wecken.

Brotbackofen mit DachWer draußen wirklich Brot, Kuchen oder Pizza bäckt, wird die überdachte Variante sicher vorziehen

Eine überdachte Variante ist auf jeden Falle praktisch. Wer das Backen regelmäßig nach Draußen verlagert, wird bald merken, dass ein wenig Luxus die Arbeit sehr erleichtert. Ähnlich verhält sich das auch mit der Sommerküche, welche ich immer wieder gern weiterempfehle. Übrigens braucht es auch eine Ablagemöglichkeit für Teig und fertiges Brot, und trockenes Holz sollte immer unmittelbar am Arbeitsplatz zur Verfügung stehen.

Gilt auch für Räucherofen und Gartengrill. Noch eine Idee: Backhaus

Alles was bisher über eine sinnvolle Platzierung des Pizzaofens geschrieben wurde gilt auch für einen Räucherofen. Da dieser nicht besonders aufwändig konstruiert ist, sollten wir auch die Variante in Erwägung ziehen, beides miteinander zu verbinden. Selbst ein Gartengrill könnte in unser Projekt mit einbezogen werden und das besonders dann, wenn wir den Platz für den Brotbackofen mit einer Überdachung versehen wollen. Grill und Räucherkammer können, wenn gewollt, optisch zurückhaltend eingebunden werden.

Sichtschutz für unser Hobby! Betrifft vor allem Reihenhausgärten.

Na und dann habe ich gleich noch eine letzte ganz besondere Idee. Warum nicht ein "Backhaus" bauen und den Ofen mit einem Gartenhaus kombinieren? Dabei muss der gesetzte Ofen gar nicht den ganzen Raum der Hütte ausfüllen, sondern kann im Freien stehen. Es sind doch nur wir, die es trocken haben möchten. Mir sei auch der Hinweis gestattet, dass zum Beispiel in einem Reihenhausgarten der Wusch bestehen kann, etwas Sichtschutz zu haben. Für diese Zwecke wäre eine Grill- oder Back-Hütte mein wichtigster Tipp. Letztlich kann sie auch dazu dienen, bei schlechtem Wetter den Kuchenschmaus im Warmen und Trockenen zu genießen. An langen Sommerabenden bietet das Innere einer solchen Garten-Backstube auch einen gewissen Schallschutz. Sitzen wir im Sommer noch spätabends draußen, können die Nachbarn unter Umständen alles mithören oder sich gestört fühle. Das Gartenhaus bietet die Möglichkeit, drinnen und doch draußen im Garten zu sein.

Welche Variante wir auch wählen mögen – zum Schluss machen wir noch einen kurzen Abstecher in vergangene Zeiten.

Der Backes in der Vergangenheit

Bis heute gibt es in ländlichen Regionen noch Bauernhöfe und Dörfer, die einen sogenannten Backes besitzen (engl. bakehouse, franz. four, spanisch horno). Der älteste noch erhaltene Backofen stammt aus dem Jahr 1585 und steht in Zwönitz im sächsischen Erzgebirgskreis. Große Höfe unterhielten bereits im Mittelalter eigene Backhäuser, Kleinbauern versorgten sich entweder auf dem Markt oder nutzten für die Herstellung von Backwaren die damals üblichen offenen Feuerstellen im eigenen Haus.

Das Backhaus der Großbauern und Adelshöfen stand in der Regel an die Küche angelehnt, dennoch war die Brandgefahr groß. Im siebzehnten/achtzehnten Jahrhundert entwickelte sich die Idee, für die Bewohner der Dörfer ein Gemeinschaftsbackhaus zu errichten. Dieser Backes hatte den Vorteil, dass er von den Häusern ewas entfernt lag und somit die Brandgefahr für das Dorf minderte. Außerdem ließ sich der Holzverbrauch für die eigene Brotherstellung reduzieren. Bis in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden in einigen Regionen noch die alten Steinöfen genutzt, doch dann verschwand die Tradition vollständig. Viele der schönen alten Backhäuser verrotteten oder fielen einer Dorfmodernisierung zum Opfer. Doch Ende des zwanzigsten Jahrhunderts erlebten die Dorfbackhäuser eine Renaissance. Heute gibt es Dörfer, in denen die Anwohner das alte Backhaus reaktivierten und seither wie in der Vergangenheit einmal pro Monat oder Quartal gemeinschaftlich Brote backen.

Fazit

Also – wer nicht die Möglichkeit hat, mit der Gemeinschaft in einem alten Backhaus sein Brot herzustellen, muss auf diesen Genuss nicht zwangsweise verzichten. Es gibt ja die Alternative in Form des Pizzaofens für den Garten (wie er beispielsweise unter www.tomishop.de zu finden ist). In der Kombination mit einer Gartenlaube oder klassischen Grillhütte haben wir mit überschaubaren Kosten sogar ein eigenes Backhaus – unseren eigenen Backes.

Übrigens arbeiten modernen Backöfen je nach Modell wie die historischen Vorbilder mit einer Befeuerung aus Holz, sodass sie die selben geschmacklichen Ergebnisse wie die Originale erzielen. Die begrenzt transportablen Öfen sind nicht aus Stein, sondern besitzen eine Außenhülle aus Aluminium und eine Innenauskleidung mit Hochtemperaturkeramik, weshalb sie sehr schnell die gewünschte Temperatur erreichen, diese sehr gut halten und zudem verhältnismäßig wenig Holz verbrauchen. Natürlich lassen sich die Metallkonstuktionen nach außen optisch aufwerten und mit Stein- oder Ziegelwerk verkleiden. Die Restwärme lässt sich genau wie in einem echten Backes für Aufläufe, Pizzas oder den bekannten, dünnen Flamkuchen nutzen. Pizzaöfen sind perfekt für kleine Haushalte und ermöglichen den vollständigen Verzicht auf industriell hergestellte Teigwaren.