Werkzeug zum Kompost umsetztenDas brauchst du zum Kompost umsetzten.
Das brauchst du zum Kompost umsetzten.

Einen Kompost zu unterhalten bzw. diesen auf- und umzusetzen, das ist für viele die Horrorarbeit im Garten schlechthin. Wenn wir diese Arbeit im Sommer bei schwüler Hitze erledigen, dann ist das tatsächlich so. Doch mit ein paar Tricks kann man sich das Bearbeiten des Komposthaufens sehr erleichtern. Es folgen vier wichtige Tipps für eine leichtere Arbeit. Anschließend wird noch einmal kurz das klassische Aufsetzen eines Haufens beschrieben.

Tipps für leichtes Arbeiten

1.) Wähle einen kühlen Tag für die jeweiligen Arbeiten aus, d.h. warte im Frühjahr nicht zu lange, denn oftmals beschehrt uns der Mai schon recht heiße Tage, und dann sind auch dauernd andere Arbeiten wichtiger.

2.) Der zweite Tipp für leichtes Arbeiten ist ordentliches Werkzeug. Du benötigst eine stabile, 4-zinkige Gabel (Düngerforke) und zum Durchwerfen ein stabiles Sieb, eine Schaufel (Holsteiner Schaufel, vorn gerade und nicht zugespitzt) und eine sogenannte Reuthacke (Kronenhacke, Rheinsche bzw. Ulmer Hacke) zum Lockeren der abgesetzten Erde.

3.) Der dritte Tipp für leichtes Arbeiten im Garten sind stabile Arbeitsschuhe und Handschuhe. Damit klotzt man automatisch ordentlich ran. Mit Sandaletten ist man nur halb so schnell, weil man sich ständig vorsehen muss.

4.) Für den Kompostplatz benötigst du viel Platz. Häufig ist er zu klein angelegt. Doch auf beengter Fläche lässt sich nicht gut arbeiten. Der Platz sollte drei kleinere Komposthaufen aufnehmen können und immer muss ringsherum genügend Freiraum sein.

Kompostmeiler aufsetzen

Koposthaufen anlegenUmsetzten im Frühherbst. Die oberen Pflanzenabfälle kommen nach unten in eine neu aufgesetzte Miete.Im Sommer und im Herbst hat man Laub und Abfälle ungeordnet an einem Platz abgeladen und grob auf einen Haufen geworfen. Dieser muss im Frühjahr ordentlich aufgeschichtet (aufgesetzt) werden. Der Haufen sollte an der Sole höchstens 150 bis 200 cm und am Scheitel höchstens 130 bis 150 cm breit sein. Eine Höhe von 130 bis 150 cm ist völlig ausreichend. Locker liegendes Material kann dabei etwas festgetreten werden.

Jeweils auf eine Schicht von 20 bis 30 cm wird dabei etwas Branntkalk aufgebracht (1–2 kg Branntkalk/Äzkalk oder 2–5 kg kohlesaurer Kalk/Düngekalk je m³), das fördert die Bildung von sehr mildem Humus.

Der Haufen hat nun eine ordentliche Form bekommen und ihm ist Kalk zugegeben worden. Mit frischem Rasenschnitt oder ähnlichem Material kann er abgedeckt werden. Diese Beschattung (quasi ein Mulchen) befördert die Verrottung. Um eine gesunde Humuserde zu erhalten und die biologischen Prozesse der Umwandlungsprozesse im Komposthaufen zu beschleunigen, können wir den Haufen zusätzlich mit sogenannten Effektiven Mikroorganismen (auch. regenerative Mikroorganismen) impfen. Dazu werden die entsprechenden Lösungen verdünnt und mit der Gießkanne aus.gebracht.

Bis zum sogenannten Umsetzten (nächstes Kapitel) können Pflanzenabfälle auf diesen Haufen oben auf geworfen werden. Man achte nur darauf, dass die Miete dabei etwas in Form bleibt und nicht Unordnung einzieht.

Zeitpunkt: Es gibt keinen festgesetzten Zeitpunkt für das Aufsetzen, doch gewöhnlich werden die Komposthaufen im Frühjahr, aus oben benanntem Grund, aufbereitet. Ich mache es so, dass ich im zeitigen Frühjahr den Kompost erst einmal umschippe, um etwas Grundordnung auf dem Kompostplatz zu bekommen. Ende April setze ich dann die Kompostmasse in Ruhe mit der Kalkbeimischung auf.

Umsetzen, Durchsieben – Zeitpunkt

Nach etwa 4 bis 6 Monaten (im Spätsommer) wird die Kompostmiete umgesetzt (umgeschaufelt), damit noch einmal Luft an das organische Material gelangt. Dabei wird das obere Material in den unteren Bereich des Haufens gebracht, d.h. es wird daneben ein neuer Haufen errichtet. Günstig ist es, abermals etwas Kalk zuzusetzen. Nach weiteren 6-12 Wochen (Spätherbst) ist der Kompost dann fertig. Das ist Anfang Dezember. Dann wird die fertige Humuserde durch ein Sieb geworfen, das nicht zu fein sein sollte (Maschenweite 4 cm). Steine und unverrottbare Bestandteile werden dabei ausgelesen. Was sonst noch nicht zu Erde geworden ist, kommt auf den zukünftigen Komposthaufen, denn diese Reste beherbergen wertvolle Bodenlebewesen, welche den neuen Verrottungsprozess befördern. Soll die frische Humuserde noch etwas gelagert werden, ist es sinnvoll, diese mit einer Plane abzudecken, damit Regen und Schnee nicht alles fortspülen und die frische Erde im Frühjahr einsatzfähig ist. Außerdem friert ein abgedeckter Haufen nicht so stark durch und du kannst auch im Februar bei Frost Saaterde holen.

Das Sieben der Erde kann auch auf das zeitige Frühjahr verlegt werden. Wem ein grober Kompost genügt, der kann auf das Durchsieben auch ganz verzichten. 

Wichtig! Das inzwischen neu angefallene organische Material (Herbstlaub usw.) wird schon auf einem neuen Komposthaufen gesammelt.

Weniger Pflegeaufwand. Wie ich es mache.

Wer seinen Komposthaufen über den Sommer gut mit Stickstoff versorgt, sei es durch das Aufbringen von Mist (z.B. Kleintiermist) oder durch Kunstdünger (Kalkstickstoff), der befördert dadurch die schnellere Verrottung. Da ich schon in der ersten Oktoberhälfte gern mein Gurkengewächshaus mit frischer Komposterde bestücke, verzichte ich auf das Umsetzen und siebe gleich durch. Auch dabei gewinne ich genügend Erde. Der Anteil von unfertigem Kompost ist dann zwar theoretisch höher, doch dieser verrottet im kommenden Jahr auch wieder schneller.

Wenn es die Zeit zulässt, setze ich den Kompostmeiler öfters um. Wenn es im Sommer kühl ist, dann auch im Sommer. Der Grund dafür ist, dass es erstens dem ganzen Verrottungsprozess nicht schadet und ihn eher noch befördert. Der wichtigere zweite Grund ist der, dass durch das Versetzen der Materialien Mäuse daran gehindert werden, es sich im besagten Haufen gemütlich zu machen und sich dort häuslich einzurichten. Um dieses Umsetzen im Sommer möglich zu machen, sollte der Haufen nicht mit Kürbissen bepflanzt Tipps zum Kürbis-Anbau werden, was gern getan wird. Um dem Ganzen eine bessere Optik zu geben, habe ich es mir in den letzten Jahren angewöhnt, als Sichtschutz neben dem Kompostierplatz Heliathi oder den ähnlichen, bekannteren Topinambur zu pflanzen.