Der eine oder andere Gartenfreund hat sich vielleicht schon einmal mit dem Gedanken getragen, sein Gartenland zu vergrößern, um seine Anbauflächen hauptsächlich für Gemüse zu erweitern. Natürlich ist so etwas mit zusätzlichen Kosten verbunden. Gäbe es aber eine Möglichkeit, ohne Zukauf oder zusätzliches Pachtland die vorhandene Anbauflächen um das doppelte oder gar vierfache zu vergrößern, wäre das doch eine feine Sache. Aus 200 Quadratmeter Beetfläche 800 Quadratmeter machen? Ja, das geht. Die Verfechter der Tiefbeetkultur behaupten [1] dies, einfach, indem sie ihre Flächen mehr in der Tiefe nutzen und damit doppelte, dreifache oder vierfache Erträge als bisher generieren. Zugegeben, allein durch tief gelockerten Boden erhalten wir im Vergleich zum üblichen Gartenbau keine vierfachen Ernten, doch mit der dann möglichen viel dichteren Bepflanzung und einer perfektionierten Anbauplanung kommen wir unseren Wünschen schon näher.
Neben der in Kalifornien entwickelten, modernen und so ziemlich perfekten Tiefbeetkultur (Biointensive Gartenbaumethode nach John Jeavons, kurz: GROW BIOINTENSIVE® oder GB-Gärtnerei), stehen uns aber auch die alten traditionellen Methoden des Intensiv-Gemüseanbaus zur Verfügung, wie sie noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Belgien oder den Niederlanden praktiziert wurden. Die geschichtlichen Hintergründe will ich dazu kurz beleuchten.
Anbautechnik mit Tradition
Die Tiefbeetkultur mit ihrem Intensiv-Gemüseanbau in ihren verschiedenen Varianten wurde bereits lange vor unserem heutigen industriellen Land- und Gartenbau erfunden. Bekannt sind diese Techniken beispielsweise aus Frankreich (Umland von Paris), Belgien und den Niederlanden aber auch aus China (siehe GB-Gärtnerei).
Vertikale Nutzung der Gärten in Fernost
Aus Fernost kommt übrigens noch die Eigenheit hinzu, dass Gemüse so gezüchtet wurden, dass sie statt in die Breite eher in die Tiefe bzw. Höhe wachsen. Man bevorzugt eher lange, schmale Formen, die auch eng gepflanzt hohe Erträge generieren. Züchtete man in Europa beispielsweise runde Kohlköpfe, so hat der Chinakohl eine langgestreckte Eiform. Bei uns gibt es die runde Zwiebel oder den runden Salatkopf, in Fernost hingegen ist es traditionell die Lauchzwiebel, der langstänglige Spargelsalat, der chinesische Stängelkohl in seinen verschiedensten Varianten und der japanische Rettich (Herbstrettich), um nur einige zu nennen. [2] Interessant ist das Ganze, weil speziell in der kalifornischen GB-Gärtnerei relativ dicht gepflanzt wird, um den tief bearbeiteten Boden rationell auszunutzen. Etliche der traditionell "europäischen" Gemüse, wie etwa viele der Kohlgemüse, benötigen jedoch Mindestabstände und würden mit diesen dann auch auf weniger tief gelockerten Böden gute Erträge bringen.
Europäische Tradition
Wenn auch nicht genau auszumachen ist, vor wie vielen hundert Jahren die gärtnerische Intensivwirtschaft in Europa erfunden wurde, so beschrieb man bei uns die metertiefe Bodenlockerung bereits in allen wichtigen Gartenbaubüchern des 18. und 19. Jahrhunderts eingehend. [3] Umgesetzt wurde das Wissen jedoch selten, und heute geht der Trend eher hin zum "Gärtnern ohne Spaten" (no-dig-gardening). In Zeiten jedoch, wo es noch keine Hightech-Gewächshäuser mit CO2-Begasung, Kunstdünger und Agrochemikalien gab, wollte oder musste man mancherorts auch auf kleinen Anbauflächen Höchsterträge erwirtschaften. Das war besonders nahe großer Absatzmärkte gewünscht, sowie innerhalb und außerhalb der europäischen Metropolen (z.B. Paris) und explizit in Holland. Dazu müssen wir wissen, dass "der Gemüsegarten" Großbritanniens außer Haus lag, nämlich in Holland und Belgien. Mit dem Aufstieg der britischen Weltmacht waren Gärtner und Händler in diese Marktlücke gestoßen und versorgten die expandierenden Briten über kurze Schifffahrtswege preiswert mit Obst und Gemüse. Der Intensiv-Gartenbau machte es möglich:
Diese konzentrierte Bewirtschaftung vereinigte im Freiland die Tiefbeetkultur in Kombination mit einer ausgeklügelten Zwischen- und Mischkultur. Damit wurde eine außergewöhnliche Dichtpflanzung der Kulturen möglich. Die tiefe Erdreichlockerung in Kombination mit einer biologischen Düngung förderte wiederum die Bodenbiologie und damit die natürliche Nährstoffversorgung der Kulturen. Das fast ganzjährige Bestellen der Anbauflächen und damit die ständige lebendige Durchwurzelung derselben begünstigte wiederum Bodengare und -fruchtbarkeit. Es war und ist immer noch ein alles in allem komplexes aber schlüssiges System. Speziell in Frankreich, Belgien, in den Niederlanden und in Deutschland bis an den Niederrhein wurde diese Gartenbaukultur gepflegt. Der fachliche Austausch der Gärtner untereinander und die gärtnerische Bildung geschah vor allem durch praktische Wissensweitergabe und wandernde Gesellen, weniger durch Publikationen. Das resultiert aus der Tatsache, dass besonders die Holländer schon immer mehr die Macher waren und ein gewisses Stillschweigen geschäftlicher Natur bevorzugten.
Blick nach Deutschland
Nach meiner Recherche schaute sich Deutschland in den 1940er Jahren (Zeit der Besetzung) die holländischen Techniken erst gezielt ab. Deutschland strebte in jener Zeit nämlich eine Lebensmittelautonomie an, die es seit der Industrialisierung nicht mehr gab. Überhaupt war man östlich des Rheins, angeregt durch die biodynamische Landwirtschaft Rudolf Steiners (1861–1925), bestrebt, alle alten und bewährten Methoden jener verschwiegenen Gartenbauspezialisten für eigene Zwecke nutzbar zu machen und sie mit anderen alternativen Anbaumethoden zu vereinen. In diesem Zusammenhang entdeckte man die Effektivität der Mischkultur, welche, wie oben bereits erwähnt, einen Teil der holländischen Intensivwirtschaft ausmachte. [4]
Mischkultur – eine Fehlinterpretation?
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass der Mischkulturanbau erst durch die Tiefbeetkultur ermöglicht wird. Das wird heute so nicht mehr in Zusammenhang gebracht. Einzig die bei uns wenig bekannte, in Kalifornien entwickelte GB-Gärtnerei (biointensive Gartenbaumethode nach John Jeavons) geht darauf ein. Zudem ist vieles, was wir derzeit als Mischkultur bezeichnen, ein althergebrachter Zwischenkulturanbau. Diesen beherrschten die Holländer ebenfalls perfekt.
Also noch einmal: Meine Beobachtung ist, dass Misch- und Tiefbeetkultur zwei Seiten einer Medaille sind. Ohne Tiefbeet keine sinnvolle Mischkultur.
Beispiel Gründüngung mit Roggen (Aufbauende Landwirtschaft)
Alles, was heute im Biolandbau als wichtig erachtet wird, wurde im althergebrachten Intensivgartenbau bereits praktiziert. Das ist beispielsweise die Wertschätzung von Gründüngung (lebender Mulch) im Allgemeinen und Roggen im Besonderen. Heute weiß man, dass die Wurzeln dieses Getreides dem Boden nicht nur Biomasse hinzufügen und ihn lockern, sondern dass sie das Bodenleben bedeutend aktivieren. Das war damals rein durch Beobachtung herausgefunden worden. Wie bereits gesagt, erfahren wir das nicht durch alte holländische Publikationen, sondern nur durch die Betrachtung ihrer konkreten Anbautechniken. Ein schönes Beispiel dafür ist die Kultur von Stangenbohnen:
Hierfür werden im Herbst frei gewordenen Anbauflächen ohne besondere Bodenbearbeitung traditionell mit Winterroggen, der anschließend überwintert, besät. Anfang Mai haben sich seine Wurzeln spatentief im Boden ausgebreitet und das Bodenleben aktiviert (Rhizosphäre). Nun wird die Gründüngung mit einer Technik, die sich Holländern* nennt, gut 25 bis 30 Zentimeter tief in den Boden eingearbeitet. Auf diese Weise entsteht eine luftige und lockere Oberbodenschicht, in der wiederum eine Vielfalt an Bodenorganismen aufleben. Genau dieses Milieu wünschen Stangenbohnen. Sie benötigen zunächst einen bioaktiven nährstoffreichen Boden, und da sie als Leguminosen Stickstoffsammler sind, zehren sie ihn auch nicht aus. Das ist gänzlich ohne Stallmist und natürlich auch ohne Kunstdünger möglich. Diese Art der Kultur bezeichnet man heute als "aufbauende Landwirtschaft". Erfunden haben es die Holländer im Maastal, hier zumindest beispielhaft. [5] *unten erklärt
Tiefkultubeete
Kommen wir nun zur Grundlage dieser biologischen Anbautechnik. Diese beinhaltet vor allem die tiefe Lockerung der Beete. Angewandt wird sie vorzugsweise auf gärtnerischen Anbauflächen mit überschaubarer Größe. Es soll hier gar nicht erst der Streit aufkommen, ob ein Kulturland umgegraben oder mit dem Pflug gewendet werden darf oder nicht. Das heute in Mode gekommene No-till-farming oder No-dig-gardening (Gärtnern ohne Spaten) ist eine auf andere Art und Weise gleichwertige Kulturtechnik. Sie wird auf größeren Flächen praktiziert und dort, wo Handarbeit teuer oder nicht ausreichend vorhanden ist. Wie so oft im Leben führen auch im Gartenbau verschiedene Wege zum Ziel. Hier wird der Weg der Tiefbeetkultur beschrieben.
Holländern und Rigolen
Holländern ist ein gärtnerischer Fachbegriff, der doppeltiefes Umgraben (bis 30 cm) bezeichnet. Rigolen ist ein gärtnerischer Fachbegriff für eine noch tiefere Bodenlockerung, im Gartenbau bis zu einem Meter tief.
Wie ein Beet nun tiefgründig bearbeitet wird, ist schnell erklärt. Es wird mit dem Spaten umgegraben. Das geschieht aber so, dass die obere bioaktive Bodenschicht abgestochen und zur Seite gelegt und dann der Unterboden umgewendet oder gelockert wird. Anschließend kommt der Mutterboden wieder oben auf. Wenn wir im Gartenbau also vom Umgraben sprechen, so ist damit nicht das konventionelle Wenden der oberen Bodenschicht mittels Pflug, wie in der Landwirtschaft praktiziert, gemeint. Denn dabei wird der Mutterboden bis 30 oder gar 60 Zentimeter (Tiefpflügen) eingearbeitet.
Das Holländern
Beim einfachen Holländern wird zwar doppeltief gegraben, doch das heißt in der Praxis 2 x 15 Zentimeter (also nur ca. 30 Zentimeter tief), ohne Untergraben des Mutterbodens. Im Intensivgartenbau bleibt so die Schichtung der Bodenstruktur erhalten. Ob nun die oberen 15 Zentimeter umgewendet werden oder nicht, das spielt nach meiner Auffassung bei der Tiefbeetkultur keine Rolle.
Die bioaktive Schicht beträgt nur 15 Zentimeter
Die Schicht des bioaktiven Mutterbodens ist in einem herkömmlichen Garten nur ca. 15 Zentimeter oder im besten Falle 20 Zentimeter stark. Spätestens nach 25 Zentimetern spielen humusbildende Bodenorganismen keine Rolle mehr. Es sei denn, der Gärtner setzt alles daran die oberen Bodenschichten ungewöhnlich locker und reich an Sauerstoff zu halten. In diesem Falle sind die oberen 30 Zentimeter eines Beetes bioaktiv. Dann gelten aber auch ganz andere Regeln, und es bestehen völlig neue Möglichkeiten für verschiedenste Bodenbearbeitungs- und Anbautechniken.
Rigolen
Auch das Rigolen ist eine Form der Tiefenbearbeitung des Bodens. Hierfür gibt es verschiedenste Techniken, doch zeichnet es sich dadurch aus, dass das Kulturland bis zu einem Meter Tiefe Lockerung erfährt. Das alles wird nicht aus Jux und Tollerei gemacht. Wer in seinem Garten beispielsweise erfolgreich Artischocken anbauen möchte, der braucht einen solchen guten Boden, der zudem altgedientes Kulturland sein sollte, also mit geeigneten Bodenorganismen angereichert sein muss. Oder: Wer sich wundert, dass in seinem Garten Weiß- oder Rotkohl [6] schlecht gedeihen, hingegen aber beim Bauern auf dem freien Feld ganz ohne Probleme riesige Köpfe ausbilden, der wird den Grund dafür in der mangelhaften Bearbeitungstiefe suchen müssen.
Der Bauer, der seinen Acker tiefgepflügt und mit Stallmist reichlich gedüngt hat, mag zwar den Boden selber nicht optimal behandelt haben, weil das Tiefpflügen die Bodenstruktur irritiert, doch diese Störung geschieht nur temporär und der eingearbeitete organische Dünger kompensiert am Ende wieder, was anfangs ausgebremst wurde, aber die Bodenorganismen haben durch ausreichend Sauerstoff und eingebrachte Nährstoffe beste Bedingungen.
Alles mit Gelassenheit angehen
Nachdem ich selber in einem Winter und Frühjahr fast meine ganze Gemüseanbaufläche zum Teil 95 Zentimeter tief gegraben habe, ist mir klar geworden, woran die meisten Leute scheitern. Und wie so oft fand ich die Erklärung dafür in meiner geliebten historischen Gartenliteratur. Dort wurde eindringlich davor gewarnt, die wichtige Bodenbearbeitung von einem lustlosen Lohnangestellten durchführen zu lassen, der nach Leistung bezahlt wird. [7] Ob nun der Lohndiener von damals oder man selber als Kleingärtner, immer ist man bestrebt, die lästige Arbeit des Umgrabens rasch hinter sich zu bringen. Das wollte ich ändern. Um mich aber nicht zu übernehmen oder nach kurzer Zeit zu demotivieren, habe ich mir gesagt. "Ich rigole diese Saison nur so viel, was ich ohne zu schwitzen schaffe, mehr nicht" Anfangs war das tatsächlich nur ein Zwiebelbeet für Herbst-Steckzwiebeln mit Abmessungen von 1,3 mal 1,3 Meter.
Die Grabetechnik dafür habe ich mir anfangs bei der kalifornischen GB-Gärnerei abgeschaut, doch irgendwann findet wohl jeder seine eigene geeignete Bodenbearbeitungstechnik heraus. So nach und nach kamen weitere Flächen dazu, aber wie gesagt an einem Tag höchstens wenige Quadratmeter. Manchmal habe ich auch nur eine einzige 1,3 Meter lange Furche tiefgegraben. Als dann im Frühling nicht mehr so viel Zeit für solch eine kraftintensive Bodenbearbeitung blieb, habe ich die Restflächen nur noch ca. 30 Zentimeter tief "Geholländert", und das macht wirklich nicht viel mehr Arbeit, als das einfache Umgraben. Außerdem muss nicht jedes Jahr tiefgraben werden. Dabei ist ganz wichtig, was ich mir ebenfalls von der GB-Gärtnerei als Verhaltensregel angeeignet habe, dass ich es absolut vermeide, ein tiefgegrabenes Beet zu betreten.
Um auf der Fläche zu agieren, sei es zum Säen, Pflanzen, Jäten oder zur späteren Bodenlockerung, wird ein breites Brett untergelegt, um den Boden nicht wieder zu verdichten. Diese Verhaltensweise schauten sich die Kalifornier wohl wiederum von chinesischen Einwanderern ab.
Was nun möglich wird
Haben wir nun diese übertief gelockerte Anbaufläche vor uns, ist der erste Vorteil (neben der verbesserten Bodenbiologie), den wir genießen, die Möglichkeit der Dichtpflanzung der meisten unserer Gemüse. Das ist deshalb möglich, weil ihre Wurzeln jetzt mehr in die Tiefe wachsen als in die Breite. [Ich selber pflanze meine Gemüse allerdings nicht mehr so eng, wie das die kalifornischen GB-Gärtner vorgeben, sondern meist mit den normalen Abständen (siehe: geeignete Gemüsearten). Bei mir werden die Pflanzen schnell übergroß, stehen dann auch wieder gedrängt und bewirken den gleichen Effekt. Es mag sein dass dies an dem andern Klima liegt und vor allem an den anderen jährlichen Lichtbedingungen; mein Garten liegt zudem in einem Tal.
Schattengare
Ein zweiter Vorteil dieser möglichen Dichtpflanzung ist wiederum die schnell Beschattung der Beetoberfläche, was einen weiteren positiven Effekt bewirkt, denn es fördert die sogenannte Schattengare (hohe Bioaktivität des Bodens). Diese wird zusätzlich durch die rasche Durchwurzelung des Kulturlandes bewirkt, was zudem weitere positive Begleiterscheinungen hervorruft, und ist damit der dritte Vorteil unserer Methode. Die kalifornischen GB-Gärtner gehen mit diesen Prinzipien sogar so weit, dass sie ihre Anbauflächen möglichst immer unter Bewuchs halten und deshalb die Aussaat in Aussaatkisten verlegen und die Beete sofort mit Jungpflanzen versehen. Wird also ein Beet abgeerntet, so wird dort anschließend (möglichst) nicht gesät, sondern sofort wieder mit vorgezogenen Setzlingen bepflanzt. Das ist durchaus die effektivste Ausnutzung einer begrenzten Anbaufläche.
Da in unseren Breiten die Temperaturen im Winter niedriger sind, als in Kalifornien, und die Bioaktivität des Bodens im zeitigen Frühjahr deshalb ohnehin noch eingeschränkt ist, hat sich bei meiner Tiefbeetkultur bewährt, dass ich die zeitigen Saaten der Wurzelgemüse, die man ohnehin nicht verpflanzen kann, direkt auf dem Beet aussäe. Mit den Sommersaaten verfahre ich dann, wie bei der GB-Gärtnerei.
Ein weiterer Grund für direkte Saaten auf das Beet ist der Umstand, dass die Voranzucht inklusive Pikieren doch recht arbeitsaufwändig ist. Wer also nicht die entsprechende Zeit und die Hände für diese Arbeiten hat, muss anders, als die kalifornischen GB-Gärtner verfahren. [TJ.4.12]
Quellen, Bemerkungen, Literatur
- [1] Royer-Miller, Margo; EIN GARTENHANDBUCH: DIE NACHHALTIGE GROW BIOINTENSIVE GARTENBAUMETHODE; Willits 2010 (Übersetzt von Thomas Partsch)
- [2] Es muss natürlich gesagt werden, dass es auch bei uns seit Alters her ähnliche Gemüseformen gibt: Der Porree mag hierfür ein gutes Beispiel sein, und man hatte früher auch sehr ertragreiche Küchensorten des Markstammkohls (der heute nur Futterpflanze ist) zur Verfügung. Letzteren sollten wir durchaus wieder neu entdecken. Auch sei an die schlanken, in die Tiefe gehenden Wurzelgemüse erinnert (z.B. Möhre, Klett-, Hafer- und Schwarzwurzel), welche den vertikalen Raum ebenfalls besonders gut nutzen.
- [3] Rümpler, Theodor; Illustrierte Gemüse- und Obstgärtnerei (Bearbeitete Auflage); Verlag von Wiegand, Hempel & Parey; Berlin 1879; Seite 58 bis 61 (Rigolen usw.)
- [4] Wirth, A.G.; Höchsterträge durch Mischkultur wahlverwandter Gemüsearten (Grundlagen und Fortschritte im Selbstversorger-Gartenbau, Heft 1); Ludwigsburg 1946
- [5] Seiten 41-43 in: Wirth, A.G.; Höchsterträge durch Mischkultur wahlverwandter Gemüsearten (Grundlagen und Fortschritte im Selbstversorger-Gartenbau, Heft 1); Ludwigsburg 1946
- [6] Kopfkohl, wie auch Blumen- und Rosenkohl gedeihen nur auf tiefgründigem, schwerem Boden mit einiger Grundfeuchte gut und in Gegenden mit mehr feuchtem Klima. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, hilft oft das Tiefgraben.
- [7] z.B. Rümpler, Theodor; Illustrierte Gemüse- und Obstgärtnerei (Bearbeitete Auflage); Verlag von Wiegand , Hempel & Parey; Berlin 1879; Seite 61 unten:
"Das Graben des Gartenlandes sollte daher unter allen Umständen nicht in Accord gegeben werden, weil in diesem Falle die Arbeiter eilen, davon zu kommen, [usw]"
Oder: Lange, Theodor; Allgemeines Gartenbuch. Band 2: Gemüse und Obstbau, Leipzig, Spamer, 1908; Th. Lange schreibt beispielsweise im Kapitel "Die Bearbeitung des Bodens" folgendes: "Hier berühren wir wieder einen wunden Punkt in der Pflege des Gemüsegartens, an welchem der Erfolg der meisten scheitert! [...] Das Rigolen des Landes scheint vielerorts ganz verlernt zu sein. [...] Der Erwerbsgärtner weiß, [...] dass eine gute Bodenbearbeitung des Bodens viel Dünger, unter Umständen sogar Gießen erspart."
Weitere Literatur zur Geschichte
Höfken, Gustaf; Flämisch-Belgien, Bände 1-2; Bremen 1847; Geschichte des Gartenbaus in Belgien ab Seite 42; etwa ab Seit 50 (Gartenbaugeschichte ab der Zeit Karls des Großen)