Prinzipiell gilt, dass man unter Obstbäumen (z.B. unter einer Apfelspindel) kein Gemüse anbauen kann, doch der Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides, auch Neuseelandspinat) macht da eine Ausnahme. Ich selber habe an solchen, sonst kaum nutzbaren Gartenflächen diesen Sommerspinat erfolgreich kultiviert.
Im Halbschatten wächst er zwar etwas lockerer, aber man braucht auch nicht sehr viele Pflanzen. Wenn man z.B. noch Mangold hat, dann genügen 6 bis 10 Spinatpflanzen für eine 5köpfige Familie, für die täglich gekocht wird. Der Neuseeländer hat den gleichen Geschmack wie das gewöhnliche Blattgemüse, und Kinder mögen diesen oft lieber als Mangold. Eine gute Möglichkeit, um schmackhaften Spinat auf den Teller zu zaubern, ist überhaupt eine Mischung von verschiedenen Spinatgemüsen. Wer will, der kann auch sehr junge Grünkohlblätter beigeben, was dem Gericht (etwa einer Spaghetti-Soße) einen noch würzigeren Geschmack verleiht.
Anbauanleitung, Aussaat, Saattiefe, Vorkultur
Der Samen ist nur 2 Jahre keimfähig. Ein Gramm ergeben 15 Korn. Die Saattiefe beträgt 3 bis 4 cm. Gesät wird in Töpfe. Die Keimdauer ist in der Regel recht lang, obwohl in mancher Literatur nur 8 bis 10 Tage angegeben werden. Der Neuseeländer keimt allerdings manchmal sehr unzuverlässig, und man sollte wenigstens die doppelte Menge an Töpfen vorbereiten als man benötigt. Es gibt auch die Empfehlung, den Samen in lauwarmem Wasser vorkeimen zu lassen.
Man sät von Februar bis Mitte März, ähnlich den Tomaten bzw. gleich mit ihnen gemeinsam am Fenster in kleine Töpfe.
Saattiefe: 3 bis 4 cm tief, da es Dunkelkeimer sind!
Ich ziehe die Pflanzen in einer 6 cm hohen Schale vor, was sehr gut funktioniert. So eine Saatschale ist für die Vorkultur am Fenster einfacher zu handhaben als Töpfe. In ein Saatloch kommen zwei Körner. Der Abstand zwischen den Pflanzen beträgt etwa 5 cm.
Die kleinen Pflänzchen setzt man nach dem 15. Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, nach draußen. Der Boden sollte gut und fruchtbar sein. Pflanzabstand sollte 50 x 50 cm betragen; manche Empfehlungen sagen auch 30 x 30 cm.
Ernte
Der Neuseeländer hat merkwürdig fleischige Blätter. Geerntet werden die größten Blätter oder die Spitzen der Triebe mit jeweils mehreren Blättern über den ganzen Sommer hinweg bis zum ersten Nachtfrost. Dadurch, dass die Pflanzenbüsche immer beschnitten werden, bilden sie stets neue Seitentriebe aus und bringen immer höhere Erträge als bei seltenem Schnitt.
Mit einem Ertrag von etwa 3 kg pro m² ist der Neuseeländer ein durchaus ertragreicher Sommerspinat.
Samen selbst gewinnen
Mit etwas Fleiß lässt sich das Saatgut für den Neuseeländer ganz einfach und billig selbst gewinnen. Im Spätsommer bilden sich Samen aus, die man vom Boden aufsammeln und im nächsten Jahr aussäen kann. Mitunter sät sich der Neuseelandspinat auch von allein aus, doch ist die Vorkultur in Töpfen auf jeden Fall besser.