Klassisches BohnengestellKlassische windfeste Variante. Sie kann im Herbst leicht mit Folienplanen geschützt werden.
Klassische windfeste Variante. Sie kann im Herbst leicht mit Folienplanen geschützt werden.

Bohnenstangen und -gestelle lassen sich auf sehr vielfältige Art und Weise herstellen. Üblich für den Anbau sind Rankhilfen in Form von einzelnen Stangen oder Stangengerüste. Die Verwendung von einzelnen aufgestellten Stangen hat dort seinen Sinn, wo die restliche Fläche des Beetes mit einer Zwischenkultur, bzw. Mischkultur [1] bestellt werden soll. Zeltartige Konstruktionen haben den Vorteil, dass sie sehr stabil sind (Windlast) und im Spätsommer bei vorzeitigen Nachtfrösten unkompliziert mit Vlies oder Folie behängt werden können, um die immer noch reifenden Rankbohnen vor Kälte zu schützen.
Neben dem einzeln stehenden Stecken gibt es das klassische Gerüst gegenüber angelehnter Stäbe + Stabilisierung einer quer gelegten Stange (Skizze, c). Die andere Variante ist die, der und zeltartig aneinandergelehnter Hölzer (Skizze, b). Man kann aber ebensogut frei stehende Spaliere (auch mit Stricken bespannt) und Sichtschutzspaliere an der Gartenlaube mit Hülsenfrüchten beranken lassen. Besonders im Kleingarten passt das optisch gut ins Bild. Doch selbst auf dem Balkon können zum Beispiel Feuerbohnen an Spalieren problemlos kultiviert werden.

Bohnengestell VariantenDie drei bewährten Varianten

Der oben erwähnte Frostschutz mittels Vlies oder Folie, kann aber auch prinzipiell zur Nachreife der Hülsen dienen und die Kultur bis Anfang November hinauszögern. Das heißt, dass eine Folie im Spätherbst auch an kalten, regnerischen Tagen aufgespannt werden sollte. Aus diesem Grunde sind zeltartige errichtete Gerüste, wie sie auf den Skizzen abgebildet sind, sehr vorteilhaft. An ihnen kann ein Vlies oder eine Folie schnell und unkompliziert befestigt und zum beernten rasch wieder abgenommen werden.

"Licht-Entzug" beachten!

Allerdings, sollten wir auch wissen, dass die "Bohnen-Zelte" (besonders die Variante c) auf die Nachbarbeete ziemlich viel Schatten werfen, wenn sie bewachsen sind. Aus diesem Grunde sind sie im Garten so zu platzieren, dass sie andere Kulturen nicht beschatten. Solch ein "Licht-Entzug", ein scheinbar nebensächlicher Aspekt, ist in unseren Breiten tatsächlich für viele Gemüsearten sehr abträglich. Fast alle unsere Gemüse sind jedoch Sonnenanbeter! Aus diesem Grunde sollten die Bohnengestelle an den nord-westlichen Rand unserer Beetkomplexe gestellt werden – genau so, wie man mit hoch wachsenden Kulturpflanzen verfährt (Mais, Spargel, Artischocken usw.).
Der fehlende Fruchtfolgewechsel wiederum ist in sehr begrenzten Kleingärten oft eine Schwierigkeit, denn dann kommen die Kletterbohnen jedes zweite oder dritte Jahr auf die selbe Stelle. Dies wiederum bewirkt die sogenannte Bodenmüdigkeit, die bei Bohnen zwar nicht ganz so problematisch, wie z.B. bei Erbsen und Kohlgemüse ist, doch ist es ja prinzipiell vorteilhaft, wenn jedes Stück Beet in unserem Garten einmal mit Bohnen bepflanzt werden würde, weil dieser Wechsel die Bodenqualität verbessert. Dem Problem entgehe ich, indem ich in meinem Gemüsegarten vorzugsweise Einzelstangen in großen Abständen setze, womit genügend Licht-Transparenz verbleibt. Mitunter wähle ich auch die Variante des zeltartigen Bohnengestells aus drei Stangen, die jedoch sehr eng gesetzt werden. Dort ist es jedoch unabdingbar, so meine ich jedenfalls, das diese Stangen (so wie unten beschrieben) zusätzlich befestigt werden, da sie bei vollem Bewuchs im Sommer sehr schnell umfallen. Das geschieht meist bei Regen und Sturmböen – selbstredend regelmäßig bei sommerlichen Gewittergüssen.

Tipp: Bohnenstangen zusätzlich befestigen

Wie soeben beschrieben verwende ich selber gern einzeln stehende Stangen oder schmal aufgestellte Zeltgerüste, die aber auf besondere Weise zusätzlich befestigt werden sollten:
Nach verschiedensten gemachten Erfahrungen, meine ich, haben sich folgende zusätzliche Befestigungen von Bohnenstangen bestens bewährt: ich mache das so, dass ich ein Winkeleisen im Beet einschlage und mit dem Akkuschrauber daran die eingesteckte Bohnenstange zusätzlich befestige. Ein Vorteil, neben der besseren Stabilität ist der, dass man bei dieser "Technologie" auch krumm-natürlich gewachsene Stangen verwenden kann, die sich sonst schwer im Boden verankern lassen. Ich schlage also die 80 bis 100 Zentimeter langen Winkel-Profileisen (man such nach Winkelprofil, L-Profil, auch in Aluminium erhältlich als: Aluwinkel oder Alu-Winkelprofile, ca. 4 mm Dicke wählen) gut 50 Zentimeter tief in das Beet ein. Daneben werden die angespitzten Stangen eingesteckt und angeschraubt. Aus Zeitgründen schaffe ich es manchmal nicht, die Stangen sofort anzubringen. In dem Falle kann aber trotzdem gesät werden. Das Befestigen der Bohnenstangen ist später unter Schonung der aufegangenen Saaten problemlos und unkompliziert möglich  (siehe Skizze unten).
Die Stangen werden mit zwei Schrauben an dem eingeschlagenen Profileisen befestigt und trotzen so jedem Gewittersturm. Eine weitere sehr zweckmäßige Möglichkeit ist es, etwa 60 Zentimeter lange Rohre einzugraben und dort die Einzelstangen hineinzustellen (Verwendung von Kunststoff PP Rohr Abwasserrohr 50 mm oder ähnliches) und etwas einzukeilen.

Zeichnung Winkeleisen als Bohnenstangen-BefestigungWinkeleisen als Bohnenstangen-Befestigung

Dicke der Stangen und weitere Tipps

Wichtig ist, dass die Bohnenstangen maximal einen Durchmesser von drei Zentimeter haben sollten, weil sonst die Ranken nicht so leicht emporklettern können, bzw. bei Windböen an der Stange nach unten zusammenrutschen. Bei Rankgerüsten können die Stangen auch durch Bindfaden oder Draht ersetzt werden (siehe unten Bildergalerie). Die Abstände der Stäbe liegen bei 60 Zentimeter minimal. Am preiswertesten kommt man an das Material, so meine Erfahrung, wenn man drei Meter lange Dachlatten kauft und diese mit der Kreissäge für längs noch einmal trennt. Ich rate, die gesägten Stäbe anschließend mit einem Schleifpapier noch schnell etwas zu glätten, dass die Gefahr gebannt ist, dass man sich später Schiefer in die Haut einzieht. Das gescheht meist dann, wenn wir die Stangen im Herbst abbauen und dann die Pflanzenranken abstreifen.
Auf jeden Fall ist es zweckmäßig, die Bohnenstangen anzuspitzen, was mit einer kleinen, gut geschärften Axt – oder noch etwas professioneller – mit einem Schäleisen zu  bewerkstelligen ist. Ich habe sie, wie im Foto zu sehen ist,  also entsprechend auf einer Seite bearbeitet und diese Spitze mit dem Gasbrenner angekohlt. Das ist die beste Art das Holz gegen Fäulnis haltbar zu machen. So etwas machten wohl auch schon unsere Altvorderen in der sogenannten mittleren Steinzeit, wodurch die hölzernen Spitzen ihrer Jagdspeere härter und haltbarer gemacht wurden. Einzig die Lötlampe war damals noch nicht erfunden.

Bohnenstangen mit Feuer haltbar machenDie Spitzen der Stangen werden durch Verkohlung der Oberfläche gegen Fäulnis haltbar gemacht.

Und noch ein paar Ideen in Bildern:

1.) Einfaches zeltartiges Gest...
2.) Sichtschutzpflanzung vor d...
3.) Kreativ gestaltet aus Hase...
4.) Kletterbohnen an einzelnen...
5.) Klassisches Spalier an der...
6.) Material: Bambus und Bildf...

[1] Unter dem zeltartigen Gestell kann man als Zwischenkultur gut frühe Kohlrabi, oder Kopfsalat pflanzen. Diese sind schon nach ca. sechs Wochen erntereif. Diese Gemüse sind dann also bereits geerntet, wenn die Schlingpflanzen üppig wuchern und das Sonnenlicht für sich beanspruchen.
Stangenbohnen werden, wenn möglich, auf der Nord-West-Seite des Gemüsegartens kultiviert, so dass sie keinen Schatten auf die anderen Beete werfen und ihnen zugleich als Windschutz dienen.
Es sei auch erwähnt, dass der Anbau dieser rankenden Gemüse auch völlig ohne Rankhilfe möglich ist. Vor allem dort, wo es klimatisch relativ trocken ist, kannst du die Bohnen auch ohne Stangen über den Boden ranken lassen. Noch besser eignen sich sogenannte Hügelbeete für diese Kultur. Die Bohnenpflanzen beschatten bei dieser Anbaumethode den Boden und schützen ihn vor schneller Austrocknung. [TJ.3.17] Zählpixel