Zwiebeln trocken lagernZwiebeln kühl und trocken lagern.
Zwiebeln kühl und trocken lagern.

Im Garten sind die selber angebauten Küchenzwiebeln (Gemüsezwiebeln) meist schon im August reif, doch diejenigen aus der landwirtschaftlichen Produktion brauchen etwas länger. Von Ende September bis in den Oktober hinein ist die Erntesaison der lagerfähigen Sorten für den Handel. In dieser Zeit werden die Zwiebeln in den Supermärkten oft zu besten Angebotspreisen verkauft, sodass sich die Bevorratung lohnt, wenn die Möglichkeit der Lagerung besteht. Hat man keine frostfreien Räume, können im Gartenhaus oder auf dem Balkon problemlos die geernteten Küchenzwiebeln bis Weihnachten ohne besonderen Frostschutz bis in den Monat Mai hinein lagern.

Die Ernte und erste Auslese unreifer Küchenzwiebeln

Die Qualität der Zwiebeln und deren Lagerfähigkeit ist sehr von der verwendeten Sorte, der Reife und vom Zeitpunkt der entsprechenden Ernte abhängig. Die Gemüsezwiebeln aus dem eigenen Anbau, welche wir nach der Reife an einem trocknen Tag aufgenommen haben, werden zunächst zum Abtrocknen und Nachreifen auf dem Beet liegen gelassen. Wenn sie hinreichend abgetrocknet sind, kommen sie zu einer Zwischenlagerung zunächst an einen Trockenen Platz, wie ein überdachter Unterstand oder ein Geräte- oder Gartenhaus. Optimal wäre ein luftiger Dachboden, der allerdings nicht beheizt sein darf. Wichtig ist zunächst aber die trockenen Lagerung.

Etwa nach einem Monat sortieren wir dann die gut und weniger gut ausgereiften Gemüse voneinander aus. Die Unreifen sind die mit dicken Ziebelhälsen. Sie werden zuerst verbraucht. Nur genügend ausgereifte und völlig getrocknete Exemplare geben gute Dauerware. An den Winterabenden wird sie geputzt, wobei der ausgetrockente Zwiebelhals fest zugedreht wird. Dadurch wird das frühzeitige Austreiben verhindert. Gleichzeitig werden die Steckzwiebeln für das kommende Frühjahr herausgesucht. Hierzu nimmt man die kleinsten Exemplare von ca. Haselnussgröße. Die Steckzwiebeln werden ebenfalls kühl und trocken aufbewahrt, damit sie nicht vorzeitig austreiben.

Haben wir spezielle Lagerzwiebeln im Supermarkt oder beim Bauern vor Ort gekauft, bedürfen diese keiner besonderen Behandlung.

Schalotten und Knoblauch werden ebenso, wie hier beschrieben, während die Winterzwiebeln im Freien verbleiben.

Vorraussetzungen für die Lagerung

Während in Kühlhäusern bei Temperaturen von etwa -2 bis -3 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent die Aufbewahrung von Zwiebeln bis zur Ernte des nächsten Jahres möglich ist, halten sie sich ohne diese besondere Kühlung in geeigneten trockenen Vorratsräumen nur bis etwa März bzw. je nach Witterung bis Mitte April. Die Lagerräume müssen luftig und trocken sein. Deshalb eignen sich luftige Dachböden oder ähnliche Räume besonders gut. Die meisten Gartenhäuser eignen sich ebenfalls besten für diese Zwecke.

September Zwiebeln ErnteSeptember ist Ernte-Saison für Zwiebeln und sie werden billig im Supermarkt angeboten.

Die Zwiebeln werden in flachen Körben oder in Flachstiegen gelagert oder in Netzbeuteln aufgehängt. Gekaufte Ware sollte mindestens 6 Wochen lang regelmäßig durchgeschaut werden, bevor sie weiter gelagert wird.

Sie vertragen relativ viel Kälte, doch benötigen sie dafür als Schutz mehrere Lagen Zeitungspapier; oder das Abdecken mit Zeitungspapier, wenn die Temperatur unter -4 °C sinkt. Sie dürfen im gefrorenem Zustand nicht berührt werden, weil dadurch Druckstellen entstehen, die nach dem Auftauen faulen. Man muss warten, bis der Frost wieder ausgezogen ist. Eine Entnahme zum sofortigen Verbrauch ist aber möglich.

Die Vorräte sind über den Winter aber öfter durchzusehen. Treibende oder schlechte Exemplare sollten natürlich aussortiert werden. Zwiebelzöpfe oder Küchenzwiebeln in Netzbeuteln können bei starker Kälte leicht in frostfreie Räume umgehängt werden. Übrigens verwende ich zur Lagerung ganz normale Obst-Lagerstiegen, wie sie auch für Äpfel verwendet werden und habe sie dort im Gartenhaus platziert, wo ich im Winter des öfteren zugange bin. So sind sie immer im Blick. Zwiebeln, die nicht mehr besonders frisch wirken, kommen kleingeschnitten ins Hühnerfutter und werden so in der eigenen kleinen Hühnerfarm nutzbringend in Eier transformiert.


Literatur & Quellen:

  • Dr. Manfred Ernst - Gemüsebau im Garten, Berlin 1981
  • Bier, A. Lohnende Gemüsezucht, Erfurt um 1925, im Verlag des Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau.