'Jakob Lebel' von Jacques Lebel, ein Apfel zum Durstlöschen

Jakob Lebel Apfel

Die Apfelsorte ‘Jakob Lebel’ stammt ursprünglich aus Frankreich. Um 1825 wurde sie von Jacques Lebel aus Leroy gezüchtet. Einst gehörte der Apfel zu den wichtigsten Wirtschaftssorten und ist auch heute noch universell zu gebrauchen. Die auf der Sonnenseite des Baumes gut ausgereiften Früchte sind damals wie heute ein gutes Tafelobst, und man kann sie zu Kuchenbelag, Mus und Kompott verarbeiten sowie gut trocknen. Im Schatten reift die Sorte eher schlecht eignet sich aber noch vorzüglich für die Saftherstellung. Bei Friedrich/Petzold werden die breitkronigen Bäume für geschützt liegende Streuobstwiesen empfohlen, aber nicht für den kleineren Selbstversorgergarten. Was den ländlichen Nutzgarten betrifft, so pflanze man ihn, sobald es der Platz ermöglicht.

Besonderheiten und Vorzüge

Die alte Apfelsorte hat sehr angenehm schmeckende, saftige Früchte, die vielseitig verbraucht und auch gut gelagert werden können. Jedoch wird in der Literatur immer wider darauf hingewiesen, dass der Baum zu vorzeitigem Fruchtfall neigt und bei starken Windböen etliche Früchte zu Boden gehen. Auch lassen sie sich leicht vom Baum herunterschütteln. Was dem einen dabei als nachteilig erscheint, ist dem anderen ein Vorteil. Hat man im Herbst generell viel Obst zu ernten und wenig Zeit, jedes Mal die Leiter oder anderes Erntegerät einzusetzen, so ist es praktisch und bequem, einen Teil als frisches Fallobst aufzusammeln und beispielsweise in der Saftherstellung zu verwerten. Früher ließ man auf Streuobstwiesen gern Schafe weiden, für die heruntergefallene Äpfel immer ein besonderer Leckerbissen sind. Selbst angefaulte Früchte sind verwertbar und zwar als Hühnerfutter.

Desweiteren hat die Sorte nach meinen Beobachtungen einen weiteren Vorteil, weil nämlich schon ab Anfang August einige der Äpfel (oft schöne große Exemplare) vorzeitig ausreifen. Das geschieht zur selben Zeit wie die Reife der für Apfelmus begehrten Sommerapfelsorten, z.B. Klarapfel. Diese sind als Tafelobst doch leider weniger geeignet. Wer im Selbstversorgergarten wenig Platz für zusätzliche Sommersorten hat, dem wird 'Jakob Lebel' bereits im August für den Frischverzehr genügend Früchte bieten und zudem Fallobst für Kompott und Apfelmus, welches klassisch sonst immer aus den Sommersorten hergestellt wird.

Mein Fazit: Mit ‘Jakob Lebel’ kann der Selbstversorger auf die Pflanzung von Sommeräpfeln verzichten, wenn wenig Platz vorhanden ist..

Jakob Lebel Qerschnitt'Jakob Lebel' Qerschnitt

Steckbrief: ‘Jakob Lebel’

  • Wuchs: starker, breiter, meist sehr starke sparriger Wuchs, später überhängend
  • Blüte: lange Blütezeit, daher kann es Witterungs- und Frostschäden geben (doch eher selten); bekannte gute Befruchtersorten: Cox Orange, Ingrid Marie, Laxtons Superb, Ontario, Discovery, Goldparmäne
  • Ertrag: früh und sehr hoch, aber alternierend, doch wird auch in den Ausfallsjahren noch genügend geerntet
  • Früchte: groß,  grün/gelb mit roten Streifen, kein besonderes Aroma, doch sehr erfrischend, Schattenfrüchte sind säuerlich; pflückreif Mitte September, lagerfähig ohne Runzeln bis Januar; Genussreife Oktober bis Dezember; sehr lange ausgereifte Früchte haben den besten Geschmack und sind bestes Tafelobst
  • Erntezeit: Mitte August bis Ende September
  • Resistenzen: kaum anfällig für Mehltau
  • Ungünstige Eigenschaften: windanfällig, hohe Anfälligkeit des Holzes gegen Frost
  • Bezugsquelle: in den Baumschulen kaufen; gut erhältlich
  • Synonyme: -

Jakob Lebel FallobstUnter dem Fallobst sind schon Ende Juli sehr schmackhafte Früchte dabei