Wer nur Platz für einen einzigen Apfelbaum in seinem Garten hat, der kann ihn problemlos mit mehreren Apfelsorten versehen. Als Grundsorte eignet sich ein Winterapfel auf schwacher (M9, M27 oder P22) oder mittelschwacher Unterlage (MM106, M2, M4, M7). Auf dessen Seitenäste werden später dann die Frühsorten veredelt, die vom August an genussreife Äpfel liefern.
Wenn man Sorten wählt, die zu unterschiedlichen Zeiten reifen, hat man zudem kein Problem mit der Lagerung. Ein veredelter Ast kann 10 bis 15 kg Äpfel reifen lassen.
Ein weiterer Vorteil, mehrere Sorten auf einem Apfelbaum zu haben ist der, dass wichtige Befruchtersorten für die Bestäubung in unmittelbarer Nähe zur Verfügung stehen.
Als Entscheidungshilfe, wie einer Hauptsorte weitere Sorten hinzugefügt werden können, habe ich hier ein konkretes Beispiel von meinem Freund Jonni übernommen (aufgeführt sind etwas ältere Sorten):
Boskop' oder 'Kanadarenette'. Diese Äpfel werden in der Regel als letztes gepflückt und können von Dezember bis April gegessen werden. Allerdings benötigt man einen frostfreien Lagerplatz.
0. Grundsorte ist ein gut lagerbarer Winterapfel, der die Krone ausbildet: 'Veredelt werden:
1. Ast: eine Frühsorte, 'Klarpafel' ('Zitronenapfel' 'Weizenapfel') oder 'Pfirsichroter Sommerapfel' – Reife schon im Juli
2. Ast: 'James Grieve' – Genussreife ab Anfang September - einer der schmackhaftesten Früh-Herbstäpfel
3. Ast: 'Alkmene' – ab Mitte September reif
4. Ast: 'Carola' – Reife ab Ende September
Es können aber auch noch mehr Sorten auf einen Baum veredelt werden.
5. Ast: 'Geheimrat Breuhahn' – Genussreife November bis März
6. Ast: 'Altländer Pfannkuchenapfel' – Winterapfel, ab Februar genussreif
Hier meine Video-Notizen zu geeigneten Apfelsorten für den Kleingarten und zu mehrfach veredelten Apfelbäumen: