Was Rhododendron-Hecken betrifft, so gibt es mehrere Aspekte, welche wir in Augenschein nehmen sollten. Zuerst ist zu sagen, dass sie leicht zu pflegen sind, wenn die Parameter des Standorts eingehalten sind. Neben weiteren rein technischen Entscheidungen (Standort, Schnitt), möchte ich hier noch die gartengestalterischer Sicht mit einbeziehen. Die Pflanzungen sollen verständlicherweise, auch – und besonders – durch ihre Blütenfülle wirken. Dafür bedarf es einer gewissen Fernwirkung, die diese durch entsprechend leuchtende Farben bekommen. Hierbei sind vor allem (neben weiß) helle und kräftige Töne von gelb und rot zu nennen. Doch nicht alle Farbtöne wirken aus der Ferne. Lila und dunkles Karminrot beispielsweise, besitzen kaum Leuchtkraft. Sie sollten von Nahem betrachtet werden. Diese Rhododendren haben demzufolge ihren Platz an der Terrasse, dem Weg oder am Hauseingang.
Die beste Strahleffekte mit Fernwirkung erzielt man mit Catawbiense-Hybriden in den Blütenfarben Rosa und Pink. Rh. mollis hat ein leuchtendes Hellorange und Rh. pontica ein intensives Gelb. Von diesen beiden Form gibt es aber auch Hybrid-Sorten in allen Farbnuancen zwischen Rot-Orange und Knallrot. Aus der Ferne betrachtet ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich, und man hat mit ihnen die Möglichkeit, düstere Gartenecken aufzuhellen.
Nicht alle Rhododendren sind immergrün
Rh. pontica, R. mollis und ähnliche Sorten sind beispielsweise sommergrün. Sie verlieren ihre Blätter im Herbst, welche sich aber zuvor in leuchtenden Tönen verfärben.
Wer eine immergrüne Hecke pflanzen und zugleich von der Herbstlaubfärbung profitieren möchte, der verwende als Grundpflanzung die sogenannten Catawbiense-Hybriden und setze an verschiedenen Stellen einzelne Pflanzen einer sommergrünen Arten dazwischen. Ist die Heckenpflanzung etwas breiter, können diese auch in den Hintergrund gepflanzt werden. Das funktioniert recht gut.
Rhododendron-Blütenhecke, Eigenschaften, Schnitt
Rhododendronhecken bieten optimalen Sichtschutz und eignen sich deshalb gut als Rahmenpflanzungen für Gärten. Doch sie benötigen relativ viel Platz, denn die Gehölze müssen in den Gartenraum hinein wachsen können, um mit dem Laub ihren Wurzelbereich beschatten zu können!
Zu sehr schmalen oder zu sehr eckigen Formen können sie nicht geschnitten werden. Trotzdem ist der Schnitt prinzipiell möglich, auch ein stärkeres Zurücksetzen. Allerdings führt man ihn nicht mit der Elektro-Schere durch, weil angeschnittene Triebe absterben. Besser ist ein Schnitt der einzelnen Zweige mit einer Handgartenschere. Für dickere Äste nehmen wir eine scharfe Baumsäge. Ist keine zur Hand, einen Fuchsschwanz. Das Schneiden sollte direkt nach der Blüte erfolgen. Anschließend bildet die Pflanze neue Triebe mit Blütenknospen für das nächste Jahr.
Wird zu spät geschnitten, entfernt man unter Umständen diese wichtigen Blütenansätze und hat im neuen Jahr keinen Flor.
Größe und Pflanzabstand
Für Hecken verwendet man Arten, welche von Hause aus über zwei Meter hoch werden. Meist werden diese immergrünen Catawbiense-Hybriden angeboten. All diese durch verschiedenste Kreuzungen entstandenen Sorten werden im Handel unter Rhododendron-Hybriden, Rhododendron Catawbiense Hybriden oder auch nur unter großblumige Gartensorten angeboten. Alle diese können für die Heckenpflanzung verwendet werden. Ebenso die kalktoleranten INKARHO-Hybriden.
Ganz allgemein wird die Höhe einer Hecke weniger durch die Gehölzart und ihrer Größe auf einem Einzelstandort als durch den Schnitt bestimmt. So kann beispielsweise eine Rotbuche bis zu 10 Meter hoch wachsen, in einer Rotbuchenhecke aber auf einen Meter gehalten werden. So verhält es sich auch beim Rhododendron. Unbeschnitten kann er eine Wuchshöhe von drei bis fünf Meter erreichen, mit einem regelmäßigen Schnitt hält man ihn auf 1,50 bis zwei Meter. Lediglich Zwergformen erreichen nur eine Höhe von einen Meter und sind für solche Gehölzpflanzungen ungeeignet.
—
Bleibt noch die Frage, wie groß der Pflanzabstand sein sollte? Meine Empfehlung liegt bei einem bis 1,2 Meter.
[TJ.16.18] I ©Bildrechte und Text: Thomas Jacob, 24.5.2014