Buchsbaum WallheckenDie sogenannten Wallhecken entsprechen dem Wesen des Gehölzes wohl am besten.
Die sogenannten Wallhecken entsprechen dem Wesen des Gehölzes wohl am besten.

Nach meinen Erfahrungen sind ein optimaler Standort und die richtigen Bodenverhältnisse die wichtigsten Faktoren, die dem Buchsbaum ein gesundes Gedeihen garantieren. Wer eine Neupflanzung anlegen möchte, sollte zudem darauf achten, nur gesunde und gut ausgebildete Jungpflanzen zu erwerben. Werden dann noch die Schnittarbeiten zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt und dem Gehölz wenig Stress bereitet, dann ist die Pflege schon fast perfekt. Und das reicht auch schon aus, denn ein Zuviel an Zuwendung nimmt das Gehölz auch wieder übel. Mitunter ist eine Form, in der sich der Buchs freier entfalten kann (Bild 1) den Pflanzen ebenfalls zuträglicher.

HeckengartenEs ist Juli, und so sollte dann der Buxus aussehen! Das ist die Anlage, aus der der Bildausschnitt (Foto 1) stammt - ein Garten welcher die Farbe Grün zum Thema hat.**

Botanik

Das immergrüne Laubgehölz hat den botanischen Namen Buxus sempervirens. Buxus ist der altrömische Name und bezeichnet die Gattung. Für die Bezeichnung der Art steht "sempervirens", was aus dem Lateinischen kommt und übersetzt "immergrünend" heißt. Die Gattung umfasst etwa 30 Arten, doch für den Garten kommen nur Buxus microphylla (kleinblättriger Buchs) und besagter B. sempervirens in Betracht. Letzterer ist auch in warmen Gegenden Deutschlands heimisch.

Weniger bekannt ist, dass die Pflanzen Ende April blühen. Die Blüten sind relativ unauffällig, doch oft duften sie schwer nach Honig, und mancher wundert sich dann, wo denn diese würzigen Frühlingsdüfte herkommen mögen. Die Blüte ist Nahrungsquelle für Insekten und besonders im Frühjahr eine wichtige Bienenweide. Mehr zur Botanik und zu den Arten liest du hier.

Ansprüche an den Standort

Wie bereits erwähnt, spielt der Boden beim Buchsbaum eine wichtige Rolle. Im Idealfall ermöglicht er ein üppiges Wachstum oder verursacht im schlimmsten Fall Kümmerwuchs. Dass dieses Gehölz so gut in Bauerngärten wächst und quasi zu einem Markenzeichen derselben geworden ist, rührt von der Tatsache her, dass diese Kräuter- und Blumengärten von Alters her immer gut mit Mist gedüngt und damit beste Wachstumsbedingungen auch für den Buchsbaum geschaffen wurden. Er möchte im Wurzelbereich lockeren und möglichst humus- und nährstoffreichen Boden, der ehe kalkhaltig als zu sauer sein darf. Rhododendron ist aus diesem Grund kein guter Nachbar, weil dieser unbedingt ein saures Bodenmilieu braucht.

Im Frühjahr und Frühsommer ist mäßiges Düngen am besten mit organischem Dünger, wie Kompost oder Hornspäne, angeraten. Ist es nötig, den Boden mit einem Kalkdünger aufzubessern, so wird z.B. Dolomitkalk besonders gut vertragen. Werden meine bisherigen Hinweise beachtet, ist Buchsbaum relativ pflegeleicht. Lediglich nach der Pflanzung sollte er regelmäßig und über einen langen Zeitraum gewässert werden. Ansonsten braucht er nur an sehr heißen Tagen oder bei langen Trockenperioden zusätzlich Wasser. Besonders starke Auswirkungen hat das im Mai und Juni, wenn das Gehölz frisch austreibt. Im Sommer wird Trockenheit in der Regel gut vertragen.

Die Erde in den Pflanzkübeln

Die Pflegehinweise gelten in der gleichen Weise für Buchsbaum, welcher in Pflanzkübeln und -kästen steht. Dort ist es allerdings noch wichtiger, organischen Dünger (Hornspäne, Knochenmehl) dem Kunstdünger vorzuziehen. Zudem ist es optimal, wenn man Komposterde aus dem Garten verwendet. Muss man Pflanzenerde (einfache Blumenerde genügt) im Gartenmarkt kaufen, sollte man darauf achten, dass sie wenig Torf enthält. Da diese Erde zudem meist steril ist und kaum Bodenlebewesen enthält, die für ein gutes Gedeihen aber unabdingbar sind und ein gesundes Pflanzenwachstum fördern, sollte sie einer Vorbehandlung unterzogen werden. Dafür stellt man den Sack mit dem Substrat zunächst in den Garten oder auf den Balkon, öffnet ihn und mischt einige Handvoll Gartenerde oder ältere Blumenerde unter. Auf diese Weise gelangen die gewünschten Mikroorganismen hinein und können sich bald erfolgreich vermehren. Wem das zu aufwändig ist, der kann "Effektive Mikroorganismen" auch als fertige Lösung kaufen und nach der entsprechenden Anleitung untermischen. Wer sein Augenmerk auf eine gute Pflanzerde lenkt, hat schon die wichtigste Maßnahme für ein gutes Wachstum der Buchsbäumchen, sei es im Topf auf dem Balkon oder als Hecke im Garten, erfüllt.

Sonne bis Schatten

Normalerweise verträgt Buchsbaum alle Standorte gut, gedeiht also sowohl in voller Sonne als auch im Schatten. Neigen die Pflanzen jedoch zu Krankheiten (Pilzbefall durch Cylindrocladium buxicola), ist unter Umständen die Sonneneinstrahlung dann doch zu intensiv. Ursache sind die häufig großen Temperaturunterschiede, die den Pflanzen Stress bereiten und sie für Krankheiten anfällig machen. Da ist es ratsam, an einen leicht überschatteten Standort zu wechseln. Wer also gern Buchsbaumfiguren oder außergewöhnliche Formschnitte im Garten platzieren möchte, der wähle eine solche Stelle. Hier im Halbschatten (Bild 3) auf einem Staudenbeet wachsen die Buchsbaumkugeln wunderbar und sind kerngesund.

Buchsbaumkugeln Schatten Beet

Sehr trockenen Boden, wie er häufig im Wurzelbereich von flachwurzelnden Bäumen zu finden ist, mag unser Buchsbaum auch nicht. Großgehölze oder Sträucher mit Pfahlwurzeln wie Eichen und Ginster sind empfehlenswerte Nachbarn.

Nicht zu viel Pflege

Was bei der Buchsbaumpflege weiterhin zu beachten ist, fällt immernoch in die Thematik Standort und Boden. Die Pflanzen mögen es nicht, wenn der Boden um die Wurzeln herum ständig aufgehackt und gelockert wird. Aber auch verdichteter Boden, wie er beim ständigen Betreten entsteht, wird nicht gut vertragen. Das ist ein häufiges Problem bei Grabhecken auf Friedhöfen. Wenn die Blätter gelblich werden, oder einzelne Pflanzen ganz eingehen, ist das die Folge einer regelrechten "Überpflegung". Kommt noch häufiges Gießen und damit ein Zuviel an Wasser hinzu, was bei intensiver Grabpflege der Fall ist, werden zudem die Nährstoffe ausgespült. Bei leichten, sandigen Böden geht das besonders schnell. Ist dann das Gießwasser nicht ausgesprochen kalkhaltig, versauert der Boden auch noch, was an der Bildung von Moos zu erkennen ist. All das nimmt uns der Buchsbaum übel. Kümmerliche Pflanzen mit blassen Blättern sind das Ergebnis.

Was bei der Grabpflege zu beachten ist, gilt letztlich auch für den Garten. Buchsbaumhecken und -formschnitte benötigen zwar ein Mindestmaß an Pflegearbeiten, doch im Grunde möchten diese Gehölze so weit wie möglich in Ruhe gelassen werden. Manche Schäden kann man rasch beheben. Beispielsweise freiliegende Wurzeln sollten mit guter Erde abgedeckt werden. Zusätzliches Mulchen lässt den Boden nicht so rasch austrocknen und bringt zudem Nährstoffe und Bodenlebewesen in den Wurzelbereich.

Richtige Pflanzung, gesunde Jungpflanzen

Wichtig ist, dass wir für eine Neupflanzung gesunde Baumschulware kaufen. Manche Pflanzenproduzenten für Gartenmärkte züchten ihre Ware im Gewächshaus mit viel Dünger rasch hoch. Bis zum Verkauf sehen diese Pflanzen dann gesund und kräftig aus. Doch der Schein trügt, denn sie sind sehr anfällig. Werden die Buchsbäumchen dann noch bei heißer und trockener Witterung gepflanzt, bekommen sie Stress. Das schwächt sie zusätzlich, sie haben keine Abwehrkräfte und werden noch anfälliger für Schädlinge und Pilze. Die daraus folgenden Auswirkungen müssen aber nicht sofort sichtbar werden. Manchmal kränkelt ein solches Gehölz auch erst im darauffolgenden Jahr, und der Gärtner macht sich Gedanken, woran es liegen mag. Deshalb mein Rat, kaufe deine Ware, auch wenn der Preis etwas höher ist, in einer Baumschule. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dort gute Gärtnerqualität angeboten wird.

Wie bereits erwähnt, ist die Vorbereitung des Bodens ein wichtiger Faktor für gutes Gedeihen. Zusätzlich zu meinen bisher gegebenen Hinweisen kann man beispielsweise Sandboden mit reichlich Komposterde und harten Lehmboden mit Sand aufbessern.

Um den Pflanzen möglichst wenig Stress zu bereiten, was wie bereits erwähnt bei langanhaltender Hitze der Fall ist, wird empfohlen, das Gehölz im März/April oder September zu pflanzen. Das sind für Immergrüne die optimalen Zeitpunkte, um rasch anzuwurzeln. Zudem mag Buchsbaum es, wenn er ein kleines Stück tiefer gepflanzt wird, als er zuvor gestanden hat. Wird das nicht beachtet, und steht er zu flach, werden die obersten Wurzeln rasch vom Regen freigewaschen. Auch das führt zu vermeidbarem Stress bei den Pflanzen.

Unmittelbar nach der Pflanzung wird nicht gedüngt! Mindestens zwei Monate sollte damit noch gewartet werden. Den feinen Würzelchen, die sich in dieser Zeit bilden, bekommt ein Überangebot von Nährstoffen schlecht. Sie wachsen zu schnell, haben aber keine Substanz und nehmen rasch Schaden. Die in Kunstdüngern enthaltenen Nährsalze verstärken dieser Problem zusätzlich.

Im ersten Jahr nach dem Einsetzen dürfen die jungen Pflänzchen auch nicht trocken stehen. Ist der Spätherbst recht trocken, sollte vor dem Frost gut gewässert werden. Aber auch die Wintermonate können den Jungpflanzen zu schaffen machen. Nämlich dann, wenn es sehr kalt und zudem sonnig ist. Dann verdunstet über die Blätter viel Wasser, aber der gefrorene Boden verhindert, dass ausreichend Feuchtigkeit aufgenommen werden kann. Deshalb sollte auch im Winter an frostfreien Tagen gegossen werden. Ist das nicht möglich, hilft ein Sonnenschutz vor zu viel Verdunstung.

Umpflanzen alter Gehölze

Das Umpflanzen auch von alten Exemplaren ist kein Problem, da Buchsbaum kein weitverzweigtes Wurzelsystem ausbildet. Die Pflanzen lassen sich leicht mit dem Spaten ausstechen. An einem Busch von einem Meter Höhe sollte ein Wurzelballen von ca. 40 Zentimeter Breite belassen werden. Erhält das Gehölz sofort eine neue Pflanzgrube, wird der Umzug problemlos vertragen. Auch für das Umpflanzen sind die Monate März/April und September optimal. Ein Rückschnitt nach der Versetzung ist von Vorteil aber nicht unbedingt nötig.

Größere und wertvolle Exemplare sollten nach dem Verpflanzen im ersten Winter vor zu starker Sonneneinstrahlung beispielsweise mit Gartenvlies geschützt werden. Denn auch wie bei den Neupflanzungen verdunsten die Blätter bei zunehmender Sonneneinstrahlung (Februar) schon viel Wasser. Herrscht zudem starker Frost, und ist der Boden im Wurzelbereich durchgefroren, können die Pflanzen kein Wasser aufnehmen und verdursten förmlich. Dürre Blätter und Äste sind die Folge. Landläufig als Frostschaden bezeichnet sind es aber Trockenschäden.

Schneiden

Über die Frage "Buchsbaum wann schneiden?" und alle anderen nötigen Informationen zum fachgerechten Schnitt habe ich eine extra Seite im Angebot. Die wichtigsten Hinweise in Kurzform hier auf einen Blick:

  • Der Juni ist der beste Monat für den Buchsbaumschnitt.
  • Soll die Hecken nicht so streng geschnitten werden, kann der Schnitt auch bereits im Mai erfolgen.
  • Bei lockeren Einfassungshecken oder an alleinstehenden Büschen kannst man einzelne, überstehende Ästchen von Hand ausbrechen.
  • Man kann fast bis ins "alte Holz" zurückschneiden. Vom letzten Austrieb sollten wenige Milimeter stehenbleiben.

Krankheiten

Ist der Standort nicht optimal, oder werden die Pflanzen nicht ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt, dann bekommt Buchsbaum wie bereits ausführlich beschrieben, Stress, der die Pflanzen schwächt und ihre Abwehrkräfte mindert. Dann habe Pilzkrankheiten und Schädlinge leichtes Spiel. Doch nicht nur Mangel kann ihm zusetzten, auch eine Überdüngung, besonders mit Stickstoff macht ihn krankheitsanfällig. Ist das Gehölz erst einmal krank, dann helfen nur eine Bodenverbesserung, nötigenfalls ein Standortwechsel und ein kräftiger Rückschnitt vor dem Austrieb im Frühjahr. Auch zu dieser Thematik findest du hier eine weitere, umfangreicher ausgearbeitete Infoseite.

** siehe: grünes Zimmer im Garten anlegen