Blühende KartoffelKartoffelblüte im Juni.
Kartoffelblüte im Juni.

Dass Kartoffelstauden im Frühsommer blühen, ist völlig normal. Die Blühte zeigt an, dass die Kartoffelpflanze nun kleine tomatenähnliche Früchte und darinnen Samen ausbilden. Danach stirbt das Laub ab. Es ist allerdings auch so, dass nicht alle Kartoffelsorten blühen. Der Grund ist in diesem Fall die Überzüchtung derselben.
Für den Landwirt oder Gärtner zeigt der Flor der Knollenfrüchte aber auch den Stand der Reife an. Zum Zeitpunkt der Blüte haben sich unter der Erde schon viele Kartoffelknollen ausgebildet, die aber in den verbleibenden Tagen bis zur Vollreife noch kräftig im Wachsen zulegen.

Die genaue Zeit, zu der Frühkartoffeln hier bei uns in Mitteleuropa blühen, kann je nach lokalem Klima, Wetterbedingungen und spezifischen Anbaupraktiken variieren. In der Regel beginnen die Frühkartoffeln bereits 8 bis 10 Wochen nach dem Pflanzen zu blühen.
Späte Sorten (Lagersorten) gehen 12 bis 20 Wochen nach dem Pflanzen in den Flor, wobei einige Sorten sogar noch länger brauchen können.

Was uns die Blüte anzeigt

Die Blüte einer Kartoffelpflanze ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Pflanze im vollen Wachstum befindet und nun auch die Knollen ausbildet. Die Blüte selbst signalisiert jedoch nicht unbedingt einen bestimmten Reifezustand der Kartoffeln. Komplett reif sind diese erst, wenn die oberirdischen Teile der Pflanze gelb werden und absterben.
Trotzdem können, etwa ab der Zeit der Blüte hin und wieder für eine Pellkartoffel-Mahlzeit einzelne Knollen aus der Erde "gezupft" werden. Wie man das macht, kannst du hier nachlesen: Kartoffeln vorzeitig ernten.

Was zum Anbau allgemein zu sagen ist, dass mit dem Einsetzen der Blüte nun die Zeit für eine mögliche Düngung vorbei ist. Es wird nicht mehr gedüngt. Wenn jetzt eine Trockenperiode kommt, dann sollten wir allerdings den Boden, wenn möglich, täglich wässern, denn das fördert das Wachstum und die Ausreifung der Knollen.
Wichtig ist es jetzt auch, zu kontrollieren, ob die Erddämme zu mager aufgeschüttet sind, sodass daraus Knollen hervorschauen. Das Sonnenlicht lässt sie rasch vergrünen, wobei dann in den Knollen verstärkt Solanin entsteht, welches in größeren Mengen verzehrt, giftig ist.
Besonders nach starken Regenfällen (im Frühsommer) spült es die Dämme ab, und die Kartoffelblüte sonnte uns daran erinnern, dies jetzt nachzuhäufeln. 

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