SchwimmteichBild 1: Schwimmteich.
Bild 1: Schwimmteich.

Wer einen Schwimmteich selber bauen möchte, wird dafür keine festen Normen finden, jedenfalls sind mir diesbezüglich keine bekannt. Folgendes Prinzip sollte jedoch umgesetzt werden, wenn das natürliche Selbstreinigungs-System im funktionieren soll: Das Wasser, welches sich im tiefen Badebereich befindet, muss nahe am Teichgrund aufgenommen und über eine bepflanzte Flachwasserzone (Filtergraben) geleitet und gereinigt werden. Spezielle Pflanzen (Helophyten) in dieser Reinigungszone entziehen dort dem Wasser durch ihr Wachstum Nährstoffe, welche sonst das Algenwachstum im Schwimmbereich fördern würden. Mehr ist eigentlich nicht zu beachten, doch oft ist das Einfache nicht immer leicht umzusetzen, denn bei der Konstruktion ist noch darauf zu achten, dass die Filtergräben unkompliziert gewartet werden können. Sie dürfen nicht unzugänglich angelegt sein und sollten drumherum Bewegungsfreiheit garantieren. Aller "Schmutz" der sich im Schwimmteich ansammelt – und das ist nicht wenig – muss den Pflanzungen in den Filterbereichen jährlich an Biomasse wieder entnommen werden.

Im eigenen Grundstück einen Teich anzulegen, der gleichzeitig auch als Schwimmteich genutzt werden kann, ist durchaus eine sinnvolle Idee. Weil jedoch in der Regel die Größe der Anlage für eine natürliche Selbstreinigung des Wassers zu klein ist, muss solch ein Projekt im unterschiedlichen Maße mit Technik kombiniert werden. Im einfachsten Falle ist das eine Pumpe, welche das Wasser zirkulieren lässt. Diese Variante ist hier vorgestellt (man nennt solch eine Anlage Schwimmteich der Kategorie 2). Daneben sind weitere Technik-Aufstockungen mit Filtern und Pumpen möglich. Das Endergebnis ist dann ein sogenannter Natur- oder Bio-Pool. Doch wenden wir hier nun ohne weitere Vorrede dem einfachen Schwimmteich zu, der ohne viel Technik auskommt und deshalb in verschiedene Zonen und Funktionsbereiche gegliedert ist:

Funktionen der verschiedenen Zonen und Bepflanzung

Man unterteilt den Aufbau des Badeteiches zunächst grob in "Schwimmzone" [A] und "Regenerationszone" [B bis E]. Günstig ist es, wenn zwischen diesen Bereichen ein Absetzschacht [B] für gröbere Schwebteilchen gebaut wird. Dieser kann gut durch ein Holzdeck kaschiert werden.
Die Regenerationszone teilt sich, ihrer Funktion entsprechend, in drei Bereiche: 1. flacher Filterteich [C], 2. Bachlauf [D] und 3. Regenerationsteich [E].

Schwimmteich Gliederung Skizze

Der flache Filterteich [C] wird mit sogenannten Helophyten bepflanzt. Das sind Sumpfpflanzen, welche etwa in Tiefen von 50 Zentimetern gedeihen. Diese Sumpfgewächse (oft sind es Teichrandpflanzen), welche die Wasseroberfläche gut einen Meter überragen (höhere sollten wir nicht nehmen), kann man aber auch zur raumbildenden Gestaltung am Rand des Teiches heranziehen. Sie geben dem Teich nebenher einen grünen Rahmen. Die wichtigste Funktion der Bepflanzung ist aber die Nährstoffeliminierung. Das geschieht letztlich jedoch durch den regelmäßigen Schnitt der Filterpflanzen, weil so die in der Biomasse gespeicherten Stoffe auch wirklich aus dem Teich entfernt werden.
Gepflanzt werden die Helophyten zu 3–5 Stück pro Quadratmeter (höhere) als Gruppe, zwischen diesen Gruppen ca. 50 Zentimeter Platz lassen; bzw. zu 5–7 Stück pro Quadratmeter (niedrige) mit 30 Zentimeter Abstand zwischen den Gruppen von jeweils drei Pflanzen. Geeignete Sumpfpflanzen sind unten aufgeführt.
Beim anlegen und pflegen der Regenerationszone (Filtergraben) ist darauf zu achten, dass sie gleichmäßig in geringer Fließgeschwindigkeit vom Teichwasser durchströmt wird.
Das Wasser wird also Badebereich [A] über die Filterzone [B+C] in die tiefere Regenerationszone [E] geleitet. Diese Überleitung wird oft mit einem Bachlauf, Wasserfall oder Quellstein verbunden, um das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. Gestalterisch sind hier viele Dinge möglich. Allerdings sei an dieser Stelle auch anzumerken, dass Pumpengeräusche, wie auch ständig laufende Wasserfälle, Geräusche verursachen können, welche die Nachbarn stören. Besonders nachts wird solches als sehr störend empfunden, was verständlich sein sollte. Durch einen Schallschutz ist Abhilfe zu schaffen.
In der tieferen Regenerationszone [E] soll das Wasser noch einmal Zeit zur Selbstreinigung bekommen. Ist eine gute Trennung zum Badebereich da, dann können hier auch echte Wasserpflanzen wie z.B. die Krebsschere (Stratiotes aloides) Verwendung finden. Die Pflanzung von Seerosen ist ebenfalls möglich und empfehlenswert, denn sie beschatten die Wasserfläche und schützen das Wasser so vor Überhitzung. Zudem dämmt die Beschattung das Algenwachstum ein. Auch hier sollte regelmäßig Biomasse entfernt werden.

Schwimmteich Filterzone
Bild: Ein Schwimmteich der sogenannten Kategorie 2, Funktion der verschiedenen Wasserzonen: A – Schwimmzone, B – Absetzbecken, C – Filterteich, D – Wasserlauf, E – Regenerationsbereich.

Varianten

Heute haben Schwimmteiche in der Regel zwei Stellen im Wasserkreislauf, an denen das Wasser abgepumpt wird: Der Grund im Badebereich und die Wasseroberfläche. Hier fällt der meiste Schmutz an. Man sieht auch Schwimmteiche, bei denen die Regenerationszonen nicht so klar aufgeteilt sind wie in der Skizze ganz oben zu Seitenbeginn. Dort wird das Wasser in einem separaten Kreislauf durch einen Kiesfilter geleitet.
Wie sehr ein Schwimmbecken ein Teich sein soll, oder wie sehr er einem herkömmlichen Badebecken ähneln soll, das ist eine Gestaltungsfrage. Wird dieser "selbstreinigende Natur- oder Ökopool" viel benutzt, dann benötigt er auch viel an Filter- und Regenerationsflächen. Es kann aber auch der vorhandene Pool zum Schwimmteich umgebaut werden bzw. der Filterteich völlig separat an einer anderen Stelle im Garten liegen.

Geeignete Pflanzen

Sumpfpflanzen, die sich zum Filtern des Wassers eignen sind in der Regel starkwüchsige Gewächse, womit sie vermögen ihren Zweck zu erfüllen schnell Biomasse zu erzeugen. Selten bringt es etwas, wenn wir mehrere Arten gemischt pflanzen, da sich diese Gewächse früher oder später gegenseitig verdrängen. Allerdings ist es anfangs sinnvoll zwei oder drei Arten in dem Sinne zu testen, ob sie sich vor Ort überhaupt ansiedeln lassen und durchsetzen.

  • Hohes Zyperngras, Cyperus longus
  • Igelkolben, Sparganium emersum, S. erectum
  • Riesenhechtkraut, Pontederia lanceolata
  • Rohrkolben-Arten, Typha angustifolia, T. domingoensis, T. latifolia, T. laxmannii
  • Schachtelhalm-Arten, Equisetum
  • Schilfrohr, Phragmites australis
  • Seggen, Carex acutiformis, C. gracilis, C. riparia, C. lasiocarpa, C. vesicaria
  • Sumpfbinse, Eleocharis palustris
  • Teichbinse, Schoenoplectus lacustris, S. tabernaemontani
  • Wasserreis, Zizania caduciflora
  • Wasserschraube, Vallisneria america

Weitere Infos und Quellen:
* In der Praxis haben sich folgende Einstufungen und Begrifflichkeiten durchgesetzt:
– Kirchner, Prof. Dr. Wolfram; Bepflanzung von privaten Schwimmteichen, Bochum
– Kraus, Dr. Holger; Die Pflanzen im Filtergraben der Teichanlage; https://www.youtube.com/watch?v=fswyieRM6tw 27.4.2017
Autorin: G.J. [ZP.GJ.15] Zählpixel5