Prunus laurocerasus CaucasicaGesund, glänzend und grün soll er sein.
Gesund, glänzend und grün soll er sein.

Einen Kirschlorbeer oder eine ganze Hecke wird man sicher nicht besonders pflegen, nachdem sie gepflanzt und gut angewachsen sind. Meist wächst der Lorbeer eher zu üppig als zu schwach. Die Herausforderung der Pflege ist also der regelmäßige Schnitt, der zur richtigen Zeit durchgeführt werden sollte. Mitunter muss das Gehölz aber auch kräftiger zurückgeschnitten werden. Wie das geschieht, ist hier beschrieben. Was die Pflanzung und den optimalen Standort betrifft, so ist zu sagen: Der vorgesehene Platz kann in Sonne oder Schatten liegen nur der Boden sollte eher lehmig und schwer, als sandig und leicht gewählt werden. Auch darf die Pflanzerde nicht zu arm an Kalk sein.

Was die Pflege und die Gesundheit der Pflanzen betrifft, so ist dazu schon einiges auf der Themen-Seite "Krankheiten" beschrieben (richtige Düngung)

Richtig ist eigentlich Lorbeerkische, Prunus laurocerasus

Die botanische Klassifizierung des Zierstrauches stellt sich folgendermaßen dar. Die Lorbeerkirsche, die umgangssprachlich eher Kirschlorbeer genannt wird, heißt botanisch Prunus laurocerasus. Mitunter wird in der Wissenschaft aber auch der synonyme Name "Laurocerasus officinalis" für das Gehölz verwendet. Die Lorbeerkirsche ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kirschen (Prunus) und diese ordnet sich in den Tribus der Steinobstgewächse (Amygdaleae), was man auch als eine Unter-Unter-Familie bezeichnen könnte. Die Unterfamilie sind die Spiraeoideae und die Pflanzenfamilie ist die der Rosengewächse (Rosaceae).

Fruchtansatz. Alle Pflanzenteile, besonders die Blätter und Samen vom Kirschlorbeer, sind giftig. Das Fruchtfleisch ist "wenig giftig".

Das heimatliche Verbreitungsgebiet reicht von Südserbien, Bulgarien und Griechenland bis zum Kaukasus und hat je nach Standort auch schon Varietäten gebildet. Aus dem Kaukasus kommen großblättrige Formen, die zu kleinen Bäumen heranwachsen. Südlich der Alpen, etwa im Tessin, werden es nur Sträucher. Aus Serbien und Bulgarien kommen klein- und schmalblättrige Varianten, die als Kleinsträucher zu bezeichnen sind und mehr in die Breite wachsen, als die vorgenannten Typen, welche aufrecht wachsen. Die Triebe der Gehölze sind kahl und grün und die Blätter Immergrün, ledrig, kahl, glänzend und recht variabel in der Form. Die Blüten erscheinen im Mai mit der Rhododendronblüte in Park und Garten. Oft gibt es eine Nachblüte im Spätsommer. Es sind weiße, vielblütige aufrecht stehende Trauben. Die Kirschfrüchte mit Stein (Kern), sind leicht eiförmige schwarze Beeren von ca. ein Zentimeter Dicke. Vermehrt werden die Lorbeerkirschen durch spät geschnittenen Stecklinge (Sommerstecklinge), denn diese müssen gut ausgereift sein, um Wurzeln ausbilden zu können.

Standortansprüche und Verwendung

Das Gehölz liebt eher einen schweren, also lehm- und tonhaltigen Boden, als leichten Sandboden. Alle Lorbeerkirschen vertragen einen sonnigen und schattigen Standort. Alle Sorten eignen sich für die verschiedensten schwierigen Einsatzgebiete im GaLaBau, was neben Vorpflanzungen vor Gehölzen auch Unterpflanzungen von Bäumen betrifft. Dort stehen die die immergrünen Büsche oft in Konkurrenz mit den Wurzeln der Großgehölze und halten diese aber gut aus, wo viel andere Ziergehölze versagen. Neben den buschig aufrecht wachsenden Sorten und Heckenformen, gibt es auch etliche Kirschlorbeerformen, welche sich als Bodendecker eignen.

Pflanzung

Man kauft den Kirschlorbeer meist in Töpfen oder sogenannten Containern. Diese werden entfernt und die Wurzelballen ordentlich angefeuchtet bzw. man stellt man die Pflanzen eine halbe Stunde ins Wasser. Das kann auch schon vor dem Entfernen der Töpfe geschehen.
Als Bodenvorbereitung genügt es, wenn dieser mit dem Spaten aufgelockert wurde. Tiefe Pflanzgruben mit aufgearbeitetem Boden und eingefülltem Kompost müssen nicht ausgehoben werden. Man pflanze die Ballenware lediglich ein oder zwei Zentimeter tiefer als zu flach. Dann wird die Erde der Pflanzstelle ordentlich angedrückt und gewässert. Auf keinen Fall sollte jetzt gedüngt werden.

Kirschlorbeerhecke im Vorgarten

Bei Pflanzung im Herbst ist auch im Winter gut zu wässern, wenn es frostfrei ist. Bei der Herbstpflanzung (bzw. beim Kirschlorbeer generell) ist es günstig, den Wurzelbereich mit etwas Laub oder Rindenmulch abzudecken. Besser ist allerdings die Pflanzung im Frühjahr. Getopfte Setzlinge benötigen keinen sogenannten Pflanzschnitt, wie ihn wurzelnackte Ware braucht.

Pflanzabstand in der Reihe und zum Zaun

Der Verkäufer empfiehlt meistens, den Kirschlorbeer für Hecken im Abstand von 50 Zentimeter zu pflanzen. Ich rate zu einem Pflanzenabstand von 60 bis 70 Zentimeter. Soll die die Heckenpflanzung vor einem Zaun stehen, was nicht besonders klug ist (meine Meinung als Gärtner: entweder Hecke oder Zaun), sind 60 Zentimeter Abstand zum Hintergrund gut. Etwas anderes ist es, wenn man einen Maschendrahtzaun "durchwachsen" lassen möchte, dort genügen 30 bis 40 Zentimeter Abstand zum Zaun. In diesem Falle sollte aber der Drahtzaun (Gitterzaun) nicht direkt auf der Grundstücksgrenze.

Wird starker Rückschnitt vertragen?

Kirschlorbeer verträgt jeden starken Rückschnitt von gut 3/4 und mehr. Dieser sollte, wenn möglich, im April erfolgen. Meist wird dies bei Frostschäden erforderlich oder wenn der Busch bzw. die Hecke zu hoch gewachsen oder überaltert ist. Wie Frostschäden behoben werden ist separat beschrieben: hier.

Umpflanzen

Ohne Probleme kannst du größere Sträucher oder Heckenpflanzen umpflanzen. Vorher sind die Äste 1/3 bis 1/2 zurück zu schneiden, Pflanzzeit und Umpflanzzeit sind das Frühjahr oder Ende August bis Anfang Oktober.

Kirschlorbeer für die verschiedensten Einsatzgebiete im GaLaBau (Beispiele)

Prunus laurocerasus Anbri Etna AetnaRötlicher Austrieb: Eine Besonderheit ist Prunus laurocerasus 'Etna' ('Anbri') mit bronzefarbenem Blattaustrieb. Der richtige Sortenname: Prunus laurocerasus 'Anbri' – doch Etna klingt natürlich schöner, weil es der einzige Kirschlorbeer ist, der einen rötlichen Blattaustrieb hat und sich deshalb mit dem Namen des einzigen europäischen Vulkan Ätna (italienisch Etna) zieren kann ... Die Büsche werden zwei Mter hoch und breit und für Hecken sind sie bestens geeignet. Die Sorte 'Mischeana' (etwa 1 m hoch und 2 m breit) soll laut Beschreibung ebenfalls einen bronzefarbenen Austrieb haben – dem Autor ist die Sorte jedoch nicht bekannt.
Prunus laurocerasus 'Hebergii': Das ist wohl der Beste Kirschlorbeer für Hecken. Diese Sorte wächst von Haus aus nicht so in die Breite wie etwa 'Otto Luyken' (unten). Die Blätter von 'Herbergii' werden bis 15 Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit.

Prunus laurocerasus HerbergiiPrunus laurocerasus Herbergii – wohl die beste Heckensorte

Prunus laurocerasus 'Otto Luyken' ist die Form für für niedrige Hecken, sowie für Flächen- und Hangbepflanzungen. Es ist ein kleinerer Kirschlorbeer mit ausladendem Wuchs – er wird nur etwa 1,50 Meter hoch, dafür aber über drei Meter breit. Er ist Geeignet für niedrige Hecken von 80 bis 100 Zentimeter Höhe. 'Otto Luyken' gilt als sehr frosthart. Die Sorte toleriert auch Trockenheit und Schatten besser als alle anderen Lorbeerkirschen und sie besitzt eine reiche Blüte und Nachblüte im Herbst!
– Prunus laurocerasus 'Novita', die Lackblatt-Lorbeerkirsche besitzt ein sehr schönes dunkelgrünes Laub! Diese sehr robuste Sorte, wächst aber kräftig – für Hecken mag sie noch geeignet sein. Ohne Schnitt werden die Büsche gut drei Meter hoch und breit.
– Prunus laurocerasus 'Rotundifolia'. Diese Sorte ist durch die starke Wüchsigkeit bekannt – 'Rotundifolia' wird gut drei bis vier Meter hoch und blüht wenig oder gar nicht!. Man mischt sie wegen der gelbgrünen Laubfarbe gern in lockere, freundlich wirkende Deckpflanzungen ein, (bzw. in frei wachsende Sichtschutzpflanzungen. Die Form ist für normale Hecken geeignet.
– Prunus laurocerasus 'Van Nes'. Diee Sorte 'Van Nes' wächst dicht und breitbuschig und wird etwa 1,80 Meter hoch. Diese Auslese eignet sich also gut für Flächenbegrünungen. Sie blüht reich. 'Van Nes' zählt in den Sortenlisten zu den Top-Sorten.
– Prunus laurocerasus 'Zabelina'. Eine eigenartige Sorte von horizontalem Wuchseigenschaften. Die schmalen Blätter erinnern irgendwie an Bambus! Die Blüte dieser Sorte ist im Mai eher unauffällig, doch die Nachblüte im Herbst schon etwas Besonderes. Dann sind die duftenden Herbstblüten ein regelrechter Schmetterlingsmagnet. Die Sorte eignet sich natürlich für Einzelstellungen und Gruppenpflanzungen und auch als Hangbepflanzung. Als geschnittene Hecke habe ich sie auch schon gesehen. Die Sorte gilt als schwachwüchsig.
– Prunus laurocerasus 'Piri'. Neben den höheren Kirschlorbeer-Sorten gibt es auch niedrige Sorten. Die Sorte 'Piri' wird nur einen Meter hoch und damit eignet sie sich hervorragend für immergrüne Flächenbegrünungen sowie für kleine Hecken.