Holzterrassen in StufenDiese Holzdecks führen unmittelbar in den Garten hinein.
Diese Holzdecks führen unmittelbar in den Garten hinein.

Hier sind die wichtigsten Vorüberlegungen zusammengestellt, die du bei deinem Projekt bedenken solltest: 1.) Zugang zum Haus ohne Stufen schaffen; 2.) Eine großzügige Terrasse anlegen; 3.) Welches Material wählen? 4.) Edelstahlschrauben verwenden! Auf einen weiteren wichtigen Punkt gehe ich am Ende noch ein, und das ist das leidige Problem mit den Fugen zwischen den Dielen, denn es nervt, wenn Haustürschlüssel oder Münzen auf Nimmerwiedersehen in den Spalten verschwinden. Eine entsprechende Problemlösung wird vorgeschlagen.

Auf einer Ebene zum Haus

Der Vorteil einer Hausterrasse aus Holz gegenüber einer aus Stein ist, dass man kein besonderes Gefälle braucht, um Regenwasser abzuleiten. Damit ist es möglich, aus der Küche oder dem Wohnzimmer in einer Ebene ohne Stufen auf die Veranda zu treten.

Holzterrasse auf mehreren EbenenLandhausterrasse mit mehreren Ebenen

Besonders wer daheim das Flair eines Landhauses einfangen will, der sollte das beachten. Mit einer Holzterrasse können Niveauunterschiede recht einfach ausgeglichen werden, und das solltest du auch tun. Der Aufwand an Zeit und Geld für dein Projekt ist zu schade, wenn du am Ende nur über eine Stolperfalle vom Haus in den Garten gelangst.

Mehrere Ebenen

Wie bereits gesagt, sollte die Höhe des Sitzplatzes im Garten an das anliegende Zimmerniveau anschließen. Das ist allerdings nicht immer möglich, beispielsweise bei einem Hanggrundstück, oder wenn der Garten um einiges tiefer liegt. Häufig wird das durch Treppen ausgeglichen. Mein Vorschlag in diesem Fall ist jedoch der, über mehrere Ebenen, das heißt über einige versetzte Terrassendecks das Niveau auszugleichen. Sind große Höhenunterschiede zu überwinden, kann man die einzelnen Decks auf Stelzen errichtet, was heutzutage mit den entsprechend verfügbaren Materialien auch für den Heimwerker problemlos möglich ist. Unter Umständen solltest du an Geländer denken.
Ein großer Vorteil solch einer Holzkonstruktion (das Foto oben zeigt ein schönes Beispiel) ist, dass man damit Bereiche des Grundstücks (Böschungen, Splitterflächen) nutzbar machen kann, die sonst nur als gestalterisches Niemandsland unterhalten werden müssen, und die meist auch in der Pflege schwierig sind.

Großzügigkeit, Benutzbarkeit und Material

Die Thematik der Großzügigkeit von Hausterrassen habe ich auf diesen Infoseiten schon sehr oft angesprochen und die Gründe dafür findest du hier. Was zur Zweckmäßigkeit und optimalen Benutzung aber auch noch dazugehört, dass ist der nötige Sichtschutz. Dieser sollte unbedingt von Anfang an mit eingeplant und möglichst im gleichen Material ausgeführt werden. Fehlt ausreichender Blickschutz, dann wird der Gartensitzplatz mit der Zeit immer weniger benutzt. Das ist überall so und wird bei dir nicht anders sein. Ich frage mich da oft, warum für so manche Veranda oder Gartenterrasse Geld und Arbeit aufgewendet wurden, wenn sie am Ende dann doch verwaist daliegt und verkommt.

Edelstahlschrauben

Zu den verschiedenen Gartenhölzern oder Holzersatzstoffen (WPC/Bambusdielen) und deren nützliche Eigenschaften informiere ich an anderer Stelle ausreichend.

Edelstahlschrauben müssen sein

Es nützt nichts, wenn du teures Material kaufst (etwa WPC-Dielen, Bambusdielen oder Thermoholz) und dann das Ganze mit minderwertigen Schrauben zusammenfügst. Das kann beispielsweise zu Rostflecken führen oder Schrauben rosten durch bzw. brechen beim Verarbeiten ab. In entsprechenden Online-Shops kann man Edelstahlschrauben sehr günstig kaufen. Und ich für meinen Teil kaufe diverse Kleinteile lieber in Ruhe am Rechner als im Baumarkt.

Brettfugen mit Bambusrohr.
WPC mit dichten Fugen.
Holzterrasse mit Stufen an ein...

Dichte Fugen?

Das Einzige, was mich an den üblichen Holzterrassen stört, das sind die Fugen zwischen den Dielen. Wenn du Pech hast, dann verschwinden dort Münzen, Ringe, Spielzeugteile oder gar Sicherheitsschlüssel auf Nimmerwiedersehen. Da kann man dem rettenden Erfinder von Fugendichtungen gar nicht genug danken: Bild oben Mitte megawood® - Fugensystem. Der Wermutstropfen dabei ist jedoch, dass diese Technik offensichtlich nur bei dem WPC-Werkstoff eingesetzt werden kann, da Holzbelag die Fugen für die Belüftung und die daraus folgende Materialkonservierung (Trocknung) benötigt.

Auf einer Gartenschau fand ich jedoch eine geniale Alternative: Die Kombination von Terrassendielen und Bambusstäben. Letztere werden in die breiten Fugen gelegt, schließen diese, aber eben nicht luftdicht, weil die Verdickungen an den Stäben für millimeterdünne Schlitze sorgen. Ich denke, dass man etwa bei der Verwendung von Thermoholz und Bambus zwischen den Dielen noch genügend Luftzirkulation in der Konstruktion hat. Wer erfinderisch ist, der kann das Naturmaterial auch durch andere Baustoffe ersetzten. Dünnes Edelstahlrohr wäre ein Beispiel, welches aber im Gegensatz zum Naturbaustoff mit seinen gewachsenen Abstandshaltern, diese dann noch zusätzlich braucht.

Planung- und Bautipps

Um das richtige Maß für die Terrasse zu finden, spannst du dir die Fläche mit einer Schnur ab und stellst einfach mal einen Tisch und Stühle drauf und beantwortest dir folgende Fragen: Sind die Möbel bequem zu erreichen? Ist noch Platz für Gäste? Bekommt der Partygrill einen festen Standort? (Mitunter ist es besser, die Grillecke separat anzulegen) Erst nach der Natur-Vorlage machst du dann den Plan auf dem Papier. Nur vom Schreibtisch aus ein Gartenprojekt zu planen, ist nicht empfehlenswert. Mit einem 3D-Computerprogramm ist das zwar naturnah möglich, doch ist es für diese Zwecke mehr Spielerei. Hast du Länge und Breite und alle anderen Parameter, dann solltest du den Bedarf an Material recht großzügig berechnen.

Auch ein Holzdeck benötigt eine leichte – ganz leichte – Neigung zur Entwässerung vom Haus weg – es genügt hier meist eine Neigung von 0,5 bis 1 % = ca. 0,5 bis 1 cm auf einen Meter.
Und hier noch ein paar allgemeine Bau-Tipps:

  1. Setze dir keine engen zeitlichen Ziele, wie etwa, dass die Terrasse bis zur Geburtstagsfeier fertig werden muss. Das verursacht unnötigen Stress. Denn meist ist es so, dass man für die geplanten Arbeiten ein Mehrfaches an Zeit benötigt.
  2. Verschaffe dir Baufreiheit. Nichts ist schlimmer, als Enge und zu wenig Platz an der Baustelle.
  3. Habe immer reichlich Baumaterial vorrätig.
  4. Bei jedem Bau gehört ordentliches Werkzeug dazu. Optimal sind zwei Akkuschrauber. Mit einem kannst du die Schraubenlöcher vorbohren und mit dem anderen schrauben. Werden Senkschrauben verwendet, was fast immer der Fall ist, sollte noch ein Kegelsenker, mit dem die Bohrungen konisch nachgefräst werden können, zur Hand sein.
  5. Bei Hart- und besonders Tropenholz (sollte aus ökologischer Sicht besser nicht verwendet werden) benötigst du spezialgehärtete Sägeblätter und Bohrer - plane bei diesen Werkzeugen einen hohen Verschleiß ein.

Katze auf der Veranda© Didgeman - Pixabay.com