JungpflanzenanzuchtJungpflanzenanzucht tagsüber im Gewächshaus.
Jungpflanzenanzucht tagsüber im Gewächshaus.

Mit der eigenen Anzucht von Auberginen (Eierfrüchten) ist es nicht so einfach, wie zum Beispiel mit Tomaten, deren Keimung meist keine Probleme bereitet. Auberginen sind anspruchsvoller und wollen ganz bestimmte Wachstumsbedingungen. Der häufigste Fehler, der schon bei der Aussaat gemacht wird, ist der zu kühle und zu trockene Standort der Saatschale. Auberginen sind Kinder der Tropen und mögen eine Umgebung, wie wir sie aus einem Tropenhaus kennen – besonders in ihrer Jugendzeit. Schauen wir uns also etwas genauer hin, wie wir ihre Aussaat entsprechend optimal gestalten können. Zuvor schau aber auch noch mal auf die Samentüte selber, ob der Same nicht schon überaltert ist. Dass könnte bereits die erste Ursache der Problematik sein.

1. Um sicher zu gehen, dass es nicht irgendwie an der Samenqualität liegt, kaufe und benutze ich bei solch etwas schwierigen Kulturen, zwei verschiedene Sorten. Ich kaufe sie aber so, dass die Ablauffrist auf zwei verschiedene Jahrgänge fällt. Ich habe also immer eine "frische" Sorte und eine "alte" – besser altbewährte Sorte zur Aussaat parat.

2. Die Auberginen (man nennt sie auch Eierfrüchte oder Melanzani) wollen bei der Keimung eher tropische Verhältnisse, das heißt Wärmegrade von 23 bis 25 °C und Feuchtigkeit aber keine Staunässe. Hierbei ist aber noch zu bemerken, dass diejenigen Gemüse, welche aus den Tropen stammen (Tomate, Paprika, Gewächshaus-Gurke, Flaschenkürbis [ist essbar], Butternut-Kürbis) weder zu viel Kälte, noch zu viel Hitze mögen. Wir sollten sie also in einem relativ schmalen Fenster von schwankenden Temperaturen kultivieren, wie auch aussäen!
Um die gewünschten Temperaturen zu erhalten und halten, können wir ein kleines "Zimmergewächshaus" (Saatschale mit durchsichtiger Abdeckung) kaufen. Es wird in Garten- oder Baumärkten vorzugsweise im Frühjahr angeboten. Aber auch eine Abdeckung der Saatschale mit Klarsichtfolie für den Haushalt ist möglich – oder wir nehmen ganz simpel eine Folietüte, die über einen Blumentopf gestülpt wird. Wichtig ist lediglich, dass die Saat gleichmäßig warm und feucht gehalten wird und keine Zugluft dran kommt.

3. Gesät wird von Mitte Februar bis Anfang März. Da die jungen Pflänzchen sehr lichtbedürftig sind, sollte das auch nicht viel eher geschehen. Bis zum Auflaufen der Keimlinge braucht es aber vorerst kein Licht, denn Auberginen sind Dunkelkeimer. Aus diesem Grund wird auch ein bis zwei Zentimeter tief gesät. Das sollte unbedingt beachtet werden.
Sind die Samen der Eierfrucht aufgegangen, stelle ich die Pflänzchen bei Sonnenschein tagsüber ins Gurkengewächshaus (ungeheizt). Hier herrschen im März schon tropische Temperaturen und die gewünschte Luftfeuchte. Abends müssen sie aber unbedingt wieder ins Haus geholt werden. Niedrige Temperaturen wären dem Wachstum der wärmeliebenden Pflänzchen sehr abträglich.

GJ.3.15] Zählpixel I©Bildrechte und Text: G. Jacob, (2014) 29.2.2024