
Allgemein wir der Ertrag bei der Verwendung von hohen Sorten mit 1 kg und bei niedrigen Sorten mit 0,6 kg je m² angegeben. Erbsen werden, so meine Recherchen, vor allem in der landwirtschaftlichen Feldkultur ertragreich angebaut. Im Garten konnte ich dies bisher noch nicht in diesem Maße beobachten. Obwohl Elly Petersen in "Das gelbe Gartenbuch" (München, 1929) schrieb:
"Der Anbau von Erbsen ist der lohnenswerteste Anbau überhaupt" so hatte das aber vermutlich nicht unbedingt etwas mit der Quantität der Erzeugung zu tun, sondern mehr mit der Qualität und den damaligen Marktangeboten.
Dazu schrieb sie: "Erbsen sind nie billig und die guten Zuckererbsen sind selten zu haben." Heute scheint es mir eher so zu sein, dass man entweder nicht die geeigneten Sorten für einen ertragreichen Anbau im Kleingarten hat, oder das Sortenangebot ist zu verwirrend und ich habe da immer die falsche Sorte oder Erbsenart/Rasse (Schal-, Zucker-, Markerbsen usw.) verwendet.
Erbsenanbau: Ich habe schon viel herumexperimentiert, ohne große Erfolge ...Mir scheint, dass hier jeder von uns noch mit Erfolg an der Kultur experimentieren kann. Vielleicht ist dazu auch der Hinweis hilfreich, dass die beliebten Hülsenfrüchte nach älterer Gartenliteratur erfolgreich auf Kohlgemüse angebaut werden und zudem noch eine Kalidüngung lieben. (Kalidünger, Holzasche).
Früh-, Haupt- oder Nachkultur?
Im Kleingartenanbau steht im Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeit auch, ob man Erbsen als Hauptkultur wählt und damit in der Hauptvegetationszeit wertvolle Beetfläche blockiert, oder ob man sich vor allem auf die Nachkultur beschränkt, die sicher weniger Ertrag bringt, aber in der Gesamtheit des Jahresertrages effektiv ist.
Wenn überhaupt, dann tendiere ich zur Nachkultur, denn ich nutze meine Fläche im Selbstversorgergarten zuerst besser für den sehr rentablen Frühkartoffelanbau.
Aussaat Zeitpunkt und Ertrag
Der Zeitpunkt der Aussaat hat eine großen Einfluss auf den Ertrag. So kann man Früherbsen (Schalerbsen) sehr zeitig legen, also bereits im Februar oder vom 5. bis 10. März. Die ersten Schoten erntet man dann um den 10. bis 15. Juni. Von den ersten frischen Erbsen kann dann sofort ein zweite, späte Saat erfolgen, von welcher dann sogar höhere Erträge zu erwarten sind. Auch die Pflanzen sind bei dieser speziellen Form der Spätkultur mit frisch gewonnenem Saatgut kräftiger.
Frühsorten (etwa 60Tage bis zur Ernte) allgemein bringen nur ca. 80 % der Erträge von den Hauptsorten.
Ein zweiter Aussaatzeitpunkt im Frühjahr ist Ende März, wo die Schalerbsen und Zuckererbsen gesät werden. Hier nimmt man die Sorten mit hohen Erträgen.
Andere Sorten kann man auch noch im April und Mai erfolgreich aussäen und, wie oben beschrieben, für den Herbstanbau im Juni. Nach Erwing soll es sogar noch mit Frühsorten bis Ende Juli möglich sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dies noch befriedigende Erträge bringt.
Wer ein Beet noch spät im Juli bestellen möchte, der kann dazu vielleicht auch vorkultivierte Hülsenfrüchte verwenden. Im Frühanbau war dies früher üblich. Zum Spätanbau habe ich noch keine Erfahrung mit vorgekeimten Saatgut, doch ich werde es umgehend testen.
Fazit
So lange ich noch keine wirklich effektive Anbaumethode gefunden habe, lege ich mir nur ein kleines Erbsenbeet von etwa 1 m² an. Dort ernte ich für drei bis vier Mahlzeiten, habe etwas Kaninchenfutter, und das war es dann auch schon.