Neben der interessanten Sprialform ist die Besonderheit einer Kräuterschnecke, dass der obere Bereich der Anlage relativ trocken ist und der untere, wenn er mit einem kleinen Teich kombiniert wurde, feuchtigkeitsliebenden Pflanzen einen idealen Lebensraum bieten kann. Ich will aber auch hier nicht verbergen, dass ich von diesen Pflanzenspiralen nicht hundertprozentig überzeugt bin, und so gebe ich neben den Hinweisen, wie man eine Kräuterschnecke ideal bepflanzt, auch alternative Tipps.
Ich bin deshalb so skeptisch, weil ich mir gern Fotos dieser Projekte in den Bildersuchmaschinen anschaue, aber nie eine gelungene Bepflanzung sehe, welche älter als zwei oder drei Jahre ist. Wenn diese Anlagen ökologisch so perfekt wären, wie sie angepriesen werden, dann müssten sich dort die Pflanzen ausgewogen ausbreiten. Das tun sie aber nicht, denn mit der Zeit beginnen manche Gewächse zu wuchern und andere zu verdrängen. Mit dieser Problematik im Hinterkopf will ich jedoch einige Tipps geben.
Pflanzenauswahl
In der Praxis verwenden wir etwa 20 verschiedene der klassischen Würzpflanzen in der Küche. Im Idealfall ernten wir diese frisch aus dem Garten. Gelistet habe ich sie unter dem Themenbereich "Kräutergarten bepflanzen". Dort sind aber einige Kulturen dabei, die entweder von der Größe nicht auf eine Kräuterschnecke passen, als da sind Liebstöckel, Meerettich und Zitronenverbene oder ein- bzw. zweijährige Pflanzen sind, welche effektiv nur auf gewöhnlichen Beeten gezogen werden können, wie beispielsweise Petersilie, Kerbel, Schnittsellerie, Borretsch und Dill. Hinzu kommen die Gartenkräuter, welche zwar als winterhart gelten, aber innerhalb solche einer luftigen Pflanzung, wie es eine Kräuterspirale nun einmal ist, in kalten Wintermonaten regelmäßig eingehen. Sie müssten also jährlich nachgepflanzt werden. Dazu zählen Rosmarin, Currykraut und nicht selten auch die Salbei- und Thymian-Formen.
Mit den nun bereits aussortierten, weil nicht geeigneten Kandidaten für unsere Kräuteranlage wird der Bepflanzungsplan schon deutlich übersichtlicher. Damit will ich dich aber nicht entmutigen, denn von den verbleibenden Arten benötigt man für die Küche oft große Mengen.
Mein Vorschlag ist es, robuste mehrjährige Gewächse auf der Kräuterspirale zu pflanzen. Dabei kommen die trockenheitsliebenden Arten oben auf die Spirale und die feuchtigkeitsliebenden unten. Zudem sollten der Optik wegen auf die Spitze der Anlage mehr die polsterförmigen Pflanzen gesetzt werden und die höher wachsenden am unteren Ende
In der folgenden Liste stehen die oben zu pflanzenden Arten zuerst [in eckiger Klammer solche, die oft nachgepflanzt werden müssen].
- [Thymian-Arten]
- Bergbohnenkraut
- [Rosmarin]
- Majoran
Majoran – das flach wachsende Kraut wird viel gebraucht und wird mehrfach gepflanzt, damit die Anlage optisch einen Rahmen bekommt. Anderenfalls wird alles nur ein kunterbuntes Durcheinander.
- Ysop
- [Salbei]
- Zitronenmelisse
- Pimpinelle
- Schnittlauch (hohe Sorten)
- Schnittknoblauch
- Pfefferminz-Arten
- Kapuzinerkresse
Am Fuße der Kräuterspirale im Hintergrund können auch höhere Arten wie Zitronenverbene und Liebstöckel stehen.
Alternative: Kräuter-Steingarten?
Zuletzt sei mir noch gestattet, eine weitere Option aufzuzeigen. An Stelle der schneckenförmigen Anlagen sind auch einfache Kräuterhochbeete nicht ganz unpraktisch denn diese sind einfacher zu beernten und in kleineren Gartenanlagen besser unterzubringen (Randbereich). Auf ihnen sind auch Beetkulturen wie Petersilie, Kerbel und Staudensellerie besser aufgehoben, als auf der Spiralvariante.
Das Kräuterhochbeet kann natürlich, wie hier im Bild, auch mehr im Stil eines Steingärtchens angelegt werden oder in eine ähnliche Anlage integriert werden. In diesem Sinne befinden wir uns dann aber auch schon mitten in der Thematik des zierenden Nutzgartens. Auf jeden Fall fügt sich solche ein Steigarten-Hochbeet besser in eine Ziergartenanlage ein als eine Kräuterspirale. In solchen Steingärtchen können wir durch Stufungen verschiedene Ökonischen schaffen und selbst mit Wasser gestalten und damit den wasserbedürftigeren Würzpflanzen gute Wachstumsbedingungen bieten.
Bildquellen: 1. Foto © ehrenberg-bilder - Fotolia.com; letztes Foto © Marina Lohrbach - Fotolia.com