Kleinen japanischen Garten selber anlegen, Anleitung

kleiner japanischer Garten

Ein japanischer Garten ist ein Ort, wo man seine Ruhe findet und sich tief entspannen kann. In solchem Rückzugsort sind alle Elemente gezielt aufeinander abgestimmt, damit der Körper seine innere Ruhe findet. Welche Elemente das sind und wie man seinen japanischen Garten gestaltet, erfährt man in diesem Beitrag. Hierbei will ich die wichtigsten Tipps zur Gestaltung kleiner Japanischer Gärten zusammenfassen, was als  Leitfaden gedacht ist, wenn du dir selber so eine Anlage schaffen willst. Zuallererst ist aber grundlegend zu klären, welchen Zweck das japanische Gärtchen erfüllen soll.

1. Der Meditationsgarten ein Ort der Besinnung und Betrachtung

Soll es ein Betrachtungsgärtchen werden, das von einem ruhigen Platz oder vom Hause aus meditativ angeschaut wird? Dann wählst du einen sogenannten Kies- (Zen) oder einen Teichgarten mit Felsen im Hintergrund. Der Zengarten hat in der japanischen Kultur eine besondere Bedeutung. Er lebt sehr stark von Symbolhaftigkeit und Abstraktion. So besteht er beispielsweise zum großen Teil aus einer Kiesfläche, die eine Wasserfläche symbolisiert. Detaillierte Informationen zum Thema Zengarten kannst Du hier nachlesen.
Legst du einen Teich an, dann wäre ein spezielles Gestaltungsmotiv eine Insel mit Bogenbrücke zum Ufer. Auf der Insel kann ein japanischer Ahorn gepflanzt und mit stehenden und liegenden Steinen gestaltet werden. (Yin und Yang).

Übrigens: Bei der Teichanlage sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Ufer nicht wie ein Naturteich eine Schilfbepflanzung erhält; es bleibt weitgehend kahl und felsig. Hier liegen die Gründe in der Kontrastwirkung: Die harten, kahlen Konturen der Uferfelsen und die glatte Wasseroberfläche bewirken optisch ein Gefühl von Weite. Über Näheres zur Gestaltung von Teichanlagen kannst du dich gerne hier informieren.
Steinlaternen sind weitere Gestaltungsobjekte. Beachte, dass der Hintergrund eines solchen Betrachtungsgartens möglichst klare, hart konturierte Linien hat. Geeignet wäre hier zum Beispiel ein Sichtschutzzaun aus Holz, eine geschnittene Hecke oder spezielle Formgehölze.

Teich mit SteinbrückeTeich mit Brücke und Steinlaterne

2. Garten zum Begehen - Meditation im Ritual (Teegarten)

"Ein Garten zum Begehen", das mag kein Fachausdruck sein, doch es erklärt den Sinn am besten. Das Grundmotiv und das Idealbild dieser japanischen Gestaltungsart ist der klassische Teegarten, der in Aufbau und Design klar vorgegeben und eine Erfindung japanischer Zen-Mönche ist. Es ist ein für sich abgeschlossener und besonders gestalteter Bereich im Garten, wobei die Größe nicht das Entscheidende ist. Er muss auch nicht zwingend eine Hütte für die Teezeremonie im Inneren haben. Es genügt dafür auch ein kleiner, blickgeschützter Platz.

Gestaltungsmotive in solch einem Garten sind:

Tor: Das Tor mit zwei Schwellensteinen (statt einer Türschwelle), welche eine symbolische Trennlinie und "unsichtbare Grenze" zwischen profaner Welt und Meditationsraum darstellen.
Trittsteinwege: Sie verlangsamen den Schritt und geben einen Rhythmus vor und die Lehre, alle Dinge im Leben Schritt für Schritt anzugehen.

Steinbecken mit Wasser: Das mit Wasser gefüllte Steinbecken dient einer kurzen rituellen Waschung und bereitet auf die Teezeremonie vor. Genau genommen dient dieses Ritual, der Trittsteinweg und der abgeschottete Garten überhaupt, dazu, im Inneren dieses Refugiums die Außenwelt zu vergessen. Das geht so weit, dass bei der Teezeremonie mit den Gästen nur über Dinge gesprochen wird, die sich innerhalb der Teestube oder des Gartens befinden. Keine schlechte Idee für einen Ort, am dem man alles um sich her vergessen kann. Dabei muss dieser Ort nicht 1:1 der Teezeremonie dienen. Man kann hier auch einen ungestörten Platz finden für ein Gebet und das Lesen in der Bibel.


Es gibt keinen Patentschutz auf diese japanische Idee, und du hast die Möglichkeit ihre Formen ein wenig abzuwandeln. Nur der grundlegende Sinn solch einer Anlage sollte erhalten bleiben.
Brücken: Ein beliebtes Gestaltungsmotiv fernöstlicher Gärten sind die Zickzackbrücken, sie sollen den Zugang böser Geister verhindern. Sie sind typisch für japanische Gärten, aber kein spezielles Motiv aus den Teegärten. Anders verhält es sich mit den so stark geschwungenen Bogenbrücken (Mondbrücken), dass sie manchmal kaum vom Besucher genutzt werden können. Sie sollen angeblich gute Geister in das Areal leiten.

Weitere Stil-Elemente und ihre allgemeine Bedeutung:
– Gehölze: Sie symbolisieren in Japan das Leben. Ein Samenkorn wird im Laufe der Zeit zu einem starken Baum, der tief in der Muttererde verwurzelt steht. Auch ein Symbol für Augenblick und Ewigkeit sollte nicht fehlen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Kirschblüte: Heute wunderschön, morgen ist ihre Zeit schon vorbei. Für die Symbolisierung von Ewigkeit werden die Kiefern gepflanzt, weil sie immergrüne Bäume sind. Auch die Bonsai stehen in jedem typischen japanischen Garten. Für den Standort wählt man dann einen besonderen Platz aus.
– Felsen und Steine: Durch diese Elemente werden die verschiedenen Gottheiten und Tierarten dargestellt. Sie symbolisieren jedoch auch die typische bergige Landschaft der japanischen Inseln.

Wasserbecken zur rituellen Reinigung am TeehausWasserbecken, typisch am Teehaus stehend.
– Wasser: Das Element „Wasser“ darf in keinem japanischen Garten fehlen, weil Japan vom Wasser umgeben ist. Bei der Gestaltung kann man einen Teich, verschiedene Wasserläufe oder Quellsteine anlegen. In einem Teich sollte man zudem Fische halten, weil sie für das Glück stehen.
– Asymmetrie: Bei der Gestaltung denkt man daran, dass der Raum unbedingt asymmetrisch aufgebaut wird. Ungerade Zahlen stehen im Asien für Glück. Das betrifft auch die Wege, die natürlich und geschwungen verlaufen sollen.
– Moos: Das ist ein Hauptelement bei der Gestaltung eines japanischen Gartens. Das Moos steht in Japan und im übrigen Asien für langes Leben und Dauerhaftigkeit.

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