Zierstrauch für Schatten Kerria japonica Pleniflora

Wer Pflanzen für den Schatten benötigt, hat dafür in eine reiche Auswahl. Da sind zuallererst die Schattenstauden und Farne zu nennen, die ebenso wie der Efeu mit wenig Tageslicht auskommen. Doch auch relativ viele Gehölze benötigen nur sehr wenig Licht, wie etwa die Eibe, die nur 7 bis 10 % des vollen Tageslichtes braucht, um sich zu entwickeln. Da es von der Eibe (Taxus) sehr viele Arten und Sorten gibt (flach bis säulenförmig wachsend und für Hecken geeignet), ist sie für Garten- und Landschaftsbauer zusammen mit dem Efeu die wichtigste Schattenpflanze überhaupt.

Bevor wir uns den Gehölzen zuwenden sind hier meine anderen Ausführungen zu weiteren robusten Pflanzenarten (Farne, Frühblüher, Stauden usw.) zu erwähnen, welche auf düstersten Standorten gedeihen, sowie speziell noch einmal ein Liste von blühenden Stauden, welche genommen werden können. Nun aber zu den verwendbaren Gehölzen:


Kerria japonica und BuchsbaumDie ungefüllte Kerria japonica (Goldkerrie) ist noch robuster, als die gefüllte Sorte (Bild oben) und sie bleibt ein ganzes Stück niedriger. Hier steht sie neben Buchbaumbüschen.

Neben diversen Eibensorten, welche zu den Koniferen zählen und in dieser Gruppe eine gewisse Besonderheit darstellen (denn die meisten Nadelhölzer lieben eher viel Licht) folgt hier vor allem eine Aufzählung der sommer- oder immergrünen Laubgehölze, die schattenliebend sind. Allerdings ist es so, dass die Blütengehölze aus dieser Gruppe um so weniger blühen, je dunkler der Standort ist, auf dem sie stehen. Auch die Art des Schattens (z.B. Nordseite eines hohen Gebäudes oder Streuschatten unter einem großen Baum) wirkt auf das Wachstum der Pflanzen unterschiedlich.

Pflegehinweise

Stehen Ziergehölze im Bereich hoher, flach wurzelnder Bäume, dann ist oftmals nicht der Schatten das Hauptproblem, sondern die Wurzelkonkurrenz, sowie der dann meist auch trockene und nährstoffarme Boden am Standort. Hinzu kommt, dass viele Schattenpflanzen einen hohen Nährstoffbedarf haben und reichlich Humus brauchen (Holunder, Efeu und Rhododendron), weil sie aus Laubwäldern stammen, wo durch das verrottende Laub humusreicher und lockerer Boden verfügbar ist.

Besonders die bodendeckenden Gehölze, wie Efeu, Johanniskraut und Pachysandra mögen einen stickstoffreichen Humusboden, um gesund zu bleiben und gut zu gedeihen. Im Zusammenhang mit der Pflege von Gräbern im Schatten werde ich oft angefragt, was gepflanzt und wie gepflegt werden soll. Ob hier oder im Garten, empfehlenswert ist es, reichlich Komposterde (Blumenerde) aufzubringen und mit Hornspänen oder Knochenmehl zu düngen. Das klingt zwar im Bezug auf die Grabpflege makaber, man kann aber weniger falsch machen, als mit Blaukorn und Co., denn Naturdünger geben kontinuierlich Stickstoff ab. Eine Überdüngung mit ihnen ist kaum möglich.

Gestaltungstipps für Schattengärten

Wer in düster wirkenden Gartenpartien ein freundlicheres Flair schaffen will, der wähle für die Bepflanzung Sorten mit gelbgrünem Laub, wie etwa Kerria japonica (Goldkerrie) oder Pachysandra (Ysander) bzw. gelblaubige Formen oder sogenannte panaschierte Sorten (gelb-grün oder weiß-grün abgesetzte Blätter). Auch von der Eibe gibt es Formen mit freundlich-grünem Laub bzw. Sorten, welche gelb austreiben. Doch ich will hier auch noch einmal an das reichhaltige Angebot an Stauden und Farnen erinnern, die für die Schattengartengestaltung einfach unentbehrlich sind, weil sie freundlich und auflockernd wirken.

Liste der Schattengehölze

Aesculus hippocastanum
die gewöhnliche Rosskastanie – eigentlich ein hoher Parkbaum, der aber auch als Kübelpflanze gezogen, mit etwas Schnitt nicht höher als ein Meter wird (Seit fast 30 Jahren steht solch einer auf meiner Terrasse.)
Aesculus parviflora
die Strauch-Rosskastanie – schöner, in die breite wachsender Großstrauch, der für Parkanlagen geeignet ist
Amelanchier
Arten der Felsenbirne – kleiner Baum oder größerer Strauch; hat ungiftige, heidelbeerähnliche Früchte (bestens geeignet für kleine Kinder)
Berberis
vorallem immergrüne Arten der Berberitzen – stachelige aber robuste Ziergehölze; 0,50 bis 1,50 Meter hoch; meist gelbe Blüten und oftmals wunderschöner Laubfärbung
Buxus
der Buchsbaum – als Hecke bekannt, doch man kann ihn auch als Strauch frei wachsen lassen.
Celastrus orbiculatus
der Baumwürger – ein Klettergehölz, genauer gesagt ein Schlinggehölz mit interessantem Fruchtschmuck, der für floristische Arbeiten verwendet werden kann
Cornus alba
Cornus mas und Cornus sanguinea, Arten der Kornelkirsche – Kleine wüchsige Bäume  für größere Gärten, Parkanlagen oder für die Stadtbegrünung.
Cotoneaster dielsianus
die Zwergmispel – 1 bis max. 2 m hoch; Cotoneaster divaricatus (Sparrige Strauchmispel), bis 2 Meter hoch – zwei immergrüne Formen aus der breiten Palette der Garten-Cotoneaster.
Daphne
der Seidelbast – kleine Sträucher und duftende Vorfrühlingsblüher, giftig!
Enkianthus campanulatus
die Prachtglocke – ein eher seltenes Gehölz; nur für saure Böden; 2 bis 3 Meter hoch mit weißen und rosa Glockenblütentrauben, die an Maiglöckchen erinnern; wunderschöne, gelb-orange Herbstfärbung
Euonymus fortunei
die Kriechspindel – sehr robuster Kletterer und Bodendecker; Bodendecker für Gräber, wo sonst gar nichts mehr wächst; lässt sich auch als niedrige Einfassungshecke schneiden; schöne panaschierte Sorten im Angebot
Hamamelis
die Zaubernuss – ein Zierstrauch, der etwa zwei bis drei Meter hoch wird; duftende Winterblüte, meist herrliche, gelb-orange Herbstfärbung
Hedera
der Efeu – bekannter Bodendecker, Mauerkletterer und Zaunbegrüner, der kalkliebend ist
Hydrangea
die HortensieBauernhortensien und ähnliche Sorten wachsen strauchförmig; Kletterhortensie sind für Mauern, Fassaden und Sichtschutz-Spaliere geeignet
Hypericum calycium Johanniskraut Hypericum calycium JohanniskrautHypericum
das Johanniskraut – sommergrüner Bodendecker sowohl für volle Schatten als auch volle Sonne geeignet; bis 40 Zentimeter hoch; jährlicher Totalrückschnitt ist möglich; Frostschäden können in strengen Wintern auftreten
Kalmia
die Lorbeerrose – immergrüne Schattenpflanzen (Heidekrautgewächs); bis 2 Meter hoch; Blüten erinnern etwas an die der Rhododendren; saurer Boden unbedingt nötig
Kerria japonica
der Ranunkelstrauch – gefüllte Blütenform Kerria japonica 'Pleniflora' wird häufig gepflanzt, ist ein robustes Blütengehölz und eignet sich gut für Sichtschutzbepflanzungen; ungefüllte Form ist schattentoleranter, als die Zierform
Kolkwizia
die Kolkwizia – ein blütenreicher Strauch; wird 2 bis 3 Meter hoch; gut geeignet für Grünanlagen in der Stadt
Ligustrum
der Liguster – bekannt vor allem als Heckengehölz
Lonicera
die Heckenkirsche – zum Teil höhere Sträucher für Park- und Grünanlagen; niedrigere Arten sind Lonicera nitida (Heckenmyrte) und Lonicera pileata (die Böschungsmyrte)
Mahonia aquifolium
die Mahonie – immergrünes, gelb blühendes und um die ein Meter hoch werdendes Gehölz; ideal, um Flächen zu begrünen
Pachysandra
der Ysander, auch "Dickmännchen" – schöner, immergrüner, schattenressistenter Bodendecker; stellt eine Alternative zum Efeu dar; für immergrüne Gärten
Philadelphus coronarius
der Europäische Pfeifenstrauch, Bauernjasmin – Sträucher zwischen 1,5 und 3,5 Meter Höhe, je nach Sorte; die gelblaubige Form P. coronarius 'Aureus' wirkt im Düsteren freundlich; Weichhaariger Pfeifenstrauch (Philadelphus pubescens); wird bis 3 m hoch
Prunus laurocerasus
'Zabelina' und Prunus laurocerasus 'Otto Luyken'Sorten des Kirschlorbeers, die mit sehr wenig Licht auskommen und auch den Wurzeldruck großer Bäume vertragen
Prunus padus und Prunus serotina
Kirschenarten (Bäume) für Parkanlagen und kommunale Grünanlagen, vor allem die Traubenkirsche ist im Schatten resistent
Rhododendron
bekannte Blütengehölze; bildet im Vollschatten nur sehr spärlich Blüten aus; bereits Züchtungen für normale, basische Gartenböden im Angebot
Ribes
die Johannisbeere – vorzugsweise die durch Blüten weniger auffälligen Zierformen Ribes alpinum (Alpenjohannisbeere, zeitiger Laubaustrieb im Frühjahr, die roten Beeren im Herbst sind essbar) und Ribes aureum (die Goldjohannisbeere); vertragen Vollschatten und werden gern als Hecke gepflanzt; sind ungiftig und für Kindergärten geeignet
Sambucus
der Holunder – bekannt als Strauch und kleiner Baum
Skimmia japonica
die Skimmie – immergrüner, kleiner Busch, der im Frühjahr blüht; nicht unbedingt winterhart
Sorbus aucuparia
die Eberesche – der Vogelbeerbaum; interessanter, kleiner Baum und Vogelschutzgehölz, das im Herbst wenig Laub abwirft
Spiraea vanhouttei
u.ä. Spiräen – mehr oder weniger auffällige Blütensträucher für frei wachsende, blühende Hecken
Symphoricarpos
wertvoller Hecken- und Zierstrauch für Sonne und Schatten; bekannteste Symphoricarpos-Art ist wohl der "Knallerbstenstrauch" mit weißen Beeren, die auch noch im Winter an den kahlen Büschen zu finden sind; Bastard-Korallenbeere mit noch schöneren Beeren, sollte öfter als Hecken oder Busch Verwendung finden
Viburnum
der Schneeball – nur einige Arten

Literatur: Harri Günther; Schöne Blütengehölze; Berlin, 1979
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